Thüringische Landeszeitung (Gera)
Staatsanwalt prüft Eklat bei RWE-Partie
Ermittlungen zu Vorfall im Babelsberg-Hinspiel
Erfurt. Wenn der FC Rot-Weiß am Sonntag zum Regionalliga-Punktspiel beim SV Babelsberg 03 antritt, werden Erinnerungen ans Hinspiel wach. Beim Erfurter 0:1 im Oktober lagen allerorten die Nerven blank. Der inzwischen in die USA abgewanderte Samuel Biek sah die Rote Karte. Schiedsrichter Michael Näther, der zudem sechsmal Gelb zeigte, war auf dem Weg in den Spielertunnel des Steigerwaldstadions von wütenden Fans mit Bechern beworfen worden, weshalb der Club zu einer Geldstrafe im dreistelligen Bereich verdonnert wurde.
Aber nicht nur das. Zu allem Überfluss kam es bereits in der Halbzeitpause zu einem Eklat, der inzwischen ein Fall für die Staatsanwaltschaft geworden ist. Das bestätigte Sprecher Hannes Grünseisen auf Anfrage unserer Zeitung. Laut Augenzeugen soll es auf dem Weg in die Kabinen zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Erfurts Mannschaftsarzt Michael Schuh und Babelsbergs sportlichem Leiter Philip Saalbach gekommen sein, in die sich zahlreiche Spieler einmischten. Bei der folgenden Rangelei bekam Rot-Weiß-Physiotherapeutin Lina Reichenbach einen Schlag ins Gesicht ab. Sie ging zu Boden und trug eine Prellung sowie starkes Nasenbluten davon.
Als die Polizei aus den Medien vom Vorfall erfuhr, leitete sie ein Verfahren wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung ein. Ende Februar habe man den Sachverhalt an die Staatsanwaltschaft übergeben, teilte eine Polizeisprecherin mit. Oberstaatsanwalt Grünseisen erklärte, der Vorgang sei allerdings noch nicht registriert, weshalb eine Bearbeitung noch nicht erfolgt sei. Erst danach werde geprüft, ob eine strafbare Handlung vorliegt. Mannschaftsarzt Schuh wurde in der Zwischenzeit von der Polizei als Zeuge befragt. Er verzichtet nach eigener Aussage auf eine Strafanzeige gegen den Babelsberger Funktionär. tlz.de/fussball