Thüringische Landeszeitung (Gera)
Niederpöllnitz ist zweigeteilt
Was laut Landratsamt Greiz die offizielle Umleitung ist und welche Einschränkungen es gibt
Seit Montag ist Niederpöllnitz zweigeteilt. Der Bahnübergang ist seit dem 8. April und voraussichtlich bis zum 30. August voll gesperrt. Er soll von der DB InfraGo AG mit Sitz in Leipzig erneuert werden. Die „maximale Nutzungsdauer“sei erreicht, hieß es Anfang des Jahres.
Umleitung über Braunsdorf ausgeschildert
Der Fahrzeugverkehr wird für die Zeit der Vollsperrung des Bahnübergangs über die offiziell ausgeschilderte Umleitungsstrecke geführt. Diese führt laut Landratsamt Greiz vom Abzweig Niederpöllnitz über den Kreisverkehr Mittelpöllnitz weiter über Braunsdorf und Uhlersdorf nach Niederpöllnitz und zurück. Einheimische schätzen, dass so etwa acht Kilometer mehr gefahren werden müssen als auf der bekannten Route.
„Die Umleitungsstrecke ist über die Bürgerauskunft im Baustelleninformationssystem des Freistaats Thüringen für jedermann einsehbar“, teilt das Landratsamt mit. Die wiederholt gestellte Frage, ob es möglich ist, innerorts eine kürzere Verbindung nur für Pkw als UmleiDienstag
tung auszuschildern, verneint das Amt und erklärt: „Es wird nur eine Umleitungsstrecke ausgeschildert, die den zu erwartenden Verkehr tatsächlich aufnehmen kann.“Gefragt, wo Fußgänger die Bahnstrecke queren können, teilt das Landratsamt mit, dass sie die Möglichkeit haben, die Straße „Am Porstendorfer Weg“zu benutzen. Diese sei auch für den öffentlichen Personennahverkehr freigegeben.
Im Zuge dieser Straße wurde am
noch einmal die Tragfähigkeit einer Brücke überprüft, hatte Stefan Meißner, der Geschäftsführer der RVG Regionalverkehr Gera/ Land GmbH, informiert. Weil das Unternehmen für die Buslinie 225 Weida - Münchenbernsdorf diese kleinräumige, innerörtliche Umleitung über die Straße „Am Porstendorfer Weg“nutze, würden sich die zeitlichen Auswirkungen der Sperrung in Grenzen halten, „sodass wir gegenwärtig keine zusätzlichen Fahrzeuge bzw. Fahrpersonale benötigen“, erklärt Stefan Meißner.
Zwei Haltestellen in Niederpöllnitz werden nicht angefahren
Allerdings könnten infolge der Baumaßnahme die Haltestellen „Niederpöllnitz, Bahnhof“und „Niederpöllnitz, Neubau“nicht angefahren werden, sodass Fahrgäste gebeten werden, alternativ die Haltestelle „Niederpöllnitz, Abzweig Neundorf“zu benutzen, wird informiert. „Die genannte Umleitungsvariante stellt für uns die einzige noch verbliebene Möglichkeit dar, die Ortslage Niederpöllnitz mit unseren Bussen der Linie 225 anzufahren“, so der Geschäftsführer.
Voraussichtlich bis Ende September sollen die Arbeiten andauern, mit denen die Görlitzer-Gleis- und
Tiefbau GmbH beauftragt wurde. Am Montag war ein Bagger auf der Baustelle zu sehen.
Derzeit drei Baustellen im Verlauf der Buslinie 225
Im gesamten Verlauf der Buslinie 225 gibt es derzeit drei Baustellen. Neben der Sperrung des Bahnübergangs Niederpöllnitz sind dies noch die Sperrung in der Ortslage Neundorf sowie die Sperrung zwischen dem Kreisverkehr bei Neuensorga und Schwarzbach, so der RVG-Geschäftsführer.
Insbesondere die letztgenannte Baumaßnahme führe aktuell zu erheblichen Einschränkungen für Fahrgäste in den Orten Schwarzbach und Neuensorga – beide Haltestellen, die normalerweise im Stunden- bis Zweistundentakt bedient werden, können derzeit nicht regulär angefahren werden. Daher wird für diese beiden Ortslagen derzeit nur eine Bedienung morgens und nachmittags mit einzelnen für den Schülerverkehr relevanten Fahrten sichergestellt; bei allen übrigen Fahrten muss die Bedienung während der Bauzeit aufgrund der sehr zeitaufwändigen Umleitung, die dann im Fahrplan nicht mehr abgebildet werden kann, leider entfallen, erklärt Meißner.