Thüringische Landeszeitung (Gera)
Zwötzener Kanuten überzeugen
C-Schüler Nicklas Gaudigs landet nach Steigerung im zweiten Lauf seinen Premierensieg
Gera. „Wir hatten trotz des sehr niedrigen Wasserstandes einen erfolgreichen Wettkampftag“, freute sich Jana Diebler von der veranstaltenden Kanu-Abteilung des TSV 1880 Zwötzen nach dem mehr als sieben Stunden dauernden vierten Lauf zur Thüringer Landesmeisterschaft im Kanuslalom auf der Weißen Elster. „Die eigentlich an Metern immer gleich lange Wettkampfstrecke hat aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeit des Wassers heute die Spreu vom Weizen getrennt. Fahrzeiten zwischen zwei und drei Minuten bedeuten für viele Sportler schon eine gute Ausdauereinheit. Da reichen Kraft und gute Technik nicht immer. Es gewinnt, wer sprichwörtlich den längeren Atem hat“, so Jana Diebler, die wusste, wovon sie sprach. Schließlich war sie trotz organisatorischer Aufgaben im Damen K1 Altersklasse selbst ins Boot gestiegen. Angesichts von 240 Einzel- und 40 Mannschaftsstarts war auch für die Organisatoren ein langer Atem erforderlich. Über einen solch großen Zuspruch konnten sich die Geraer Kanuten wirklich freuen.
Auch in Sachen Ergebnisse brauchten sich die Gastgeber nicht zu verstecken. Gerade die jungen Zwötzener Nachwuchskanuten,
die in diesem Frühling ihre ersten Wettkampferfahrungen sammeln, schlugen sich wacker, auch wenn nicht immer Platzierungen im Vorderfeld heraussprangen. Ganz stark präsentierte sich Nicklas Gaudigs im K1 der männlichen Schüler C, der sich im zweiten Lauf beträchtlich steigerte, keine Tore mehr verfehlte und so überraschend den Tagessieg einfuhr. Der nach dem ersten Lauf auf Rang zwei liegende Julian Klos ordnete sich am Ende auf der Heimstrecke auf dem fünften Platz ein. Zufrieden mit ihrem Abschneider durften auch Hannes
und Heidi Habenicht, Luca Beyer und Theo Hopfer sein
„Nach nur einem Dreivierteljahr des Trainings haben alle bei den vier Läufen zur Thüringer Meisterschaft Mut und Ehrgeiz bewiesen. Das ist eine gute Grundlage für die anstehenden Wettkämpfe“, freute sich Trainer Yannick Reichenbach, der selbst mit gutem Beispiel voranging. Im C1 der Herren musste er als Zweiter nur seinem Vereinskollegen Erik Haußner den Vortritt lassen. Auch im Herren K1 reichte es zu Silber, wobei auch hier der Tagessieg an den TSV. Drei Zehntelsekunden
fehlten Yannick Reichenbach Eric Sörensen, der sich im zweiten Lauf nochmals verbesserte und vor allem ohne Torstangenberührung blieb. Das Zwötzener Duo, dass später auch den Herren C2 für sich entschied, lieferte sich mit den beiden Erfurtern Robert Herzog und Felix Hinkfuß einen Kampf auf Biegen und Brechen. Oft entschieden nur Sekundenbruchteile über die Platzierungen.
Im Damen K1 Altersklasse siegte Jana Diebler. Rang drei im Damen K1 ging an Laura Thurm. Bei den Herren-Mannschaften mussten sich im K1 die Zwötzener mit Yannick Reichenbach, Eric Sörensen und Erik Haußner nur dem KGC 66 Weimar beugen. Keine Sekunde betrug der Rückstand. Dafür hielten sich im C1 Erik Haußner, Yannick Reichenbach und Johann Karch schadlos und verwiesen die WikingSchweifsterne Dresden auf Rang zwei.
Nur eine Woche vor dem Beginn der Nationalmannschaftsausscheidung in Augsburg statteten auch die Krech-Schwestern Lucie und Neele (beide Leipziger Kanuclub) ihrem Heimatverein einen Besuch ab. Lucie Krech siegte im Damen C1, während Neele Krech den C1 der weiblichen Jugend für sich entschied und da auch schneller als die gleichaltrigen Jungen unterwegs war.