Thüringische Landeszeitung (Gera)
Mit Karten und Radau: Kampf für Hofgut-Idee
Förderverein des Rutheneums engagiert sich für neues Vorhaben. Neugierige sind zu Aktion im Hofgut willkommen
Gera. Knapp 400 Postkarten vom Förderverein des Geraer Gymnasiums Rutheneum seit 1608 sind am Dienstagnachmittag im Rathaus gelandet. Es sind nicht irgendwelche, sondern mit der Ansicht des Hofgutes haben sie eine klare Botschaft: Der Förderverein und mit ihm viele Unterstützer verfolgen weiter die Idee, ein neues, zeitgemäßes Internat für Schülerinnen und Schüler in Gera zu schaffen.
Weg und Umgebung auf dem Prüfstand
René Keßler und Katharina Trautmann, die beiden Vorsitzenden des Vereins, erhoffen sich, dass die Postkarten doch noch die erwartete Aufmerksamkeit finden. „Denn nach wie vor hält sich die Stadt bei unserer Idee bedeckt. Keiner der politischen Verantwortungsträger, auch nicht der Stadtrat, hat in irgendeiner Weise darauf reagiert. Die Idee wurde nicht einmal geprüft. Aber für den Campus-Gedanken mussten schließlich auch zehn Jahre ins Land gehen“, sagt René Keßler.
Konkret hat der Förderverein das markante Wohnhaus des Hofgu
tes auf dem Mohrenplatz in GeraUntermhaus im Blick, welches seit Jahrzehnten größtenteils leer steht. Der Verein würde das vernachlässigte Gebäude gern für eine zeitgemäße
Unterkunft für auswärtige Schüler der Musikspezialklassen des Rutheneums und darüber hinaus für weitere interessierte junge Leute sowie Gäste der Stadt nutzen
und herrichten lassen. Das jetzige Internat in Bieblach-Ost sei natürlich sauber, zweckmäßig und warm. Auch liege es für alle Beteiligten verkehrsgünstig an der Straßenbahnlinie 3. „Aber das kann nicht das Argument sein, sich einer neuen Idee zu verschließen. Studenten und Lehrlinge wohnen nur temporär dort. Unsere Schüler sind fünf Jahre täglich vor Ort. Ich finde, da muss man sich kümmern, damit für die Kinder und Jugendlichen der Weg nicht zu weit ist und auch die Umgebung passt“, betont Katharina Trautmann.
Förderverein lädt ein ins Hofgut
Unterstützer-Postkarten hätten nicht nur Menschen aus Gera, sondern auch aus Leipzig, aus Jena, Apolda und von anderswo ausgefüllt. „Es ist sozusagen der Auftakt unserer Kampfaktion“, meint René Keßler. Der Höhepunkt wird für den 24. Mai im Hofgut vorbereitet. An diesem Tag, um 17 Uhr, laden die Engagierten zu einer öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung ein. Unter dem Motto: „Der Förderverein Rutheneum macht Radau“wollen sie sich Gehör verschaffen und dabei ihrer Idee Nachdruck verleihen. Interessierte sich willkommen.