Thüringische Landeszeitung (Gera)

Mit Karten und Radau: Kampf für Hofgut-Idee

Fördervere­in des Rutheneums engagiert sich für neues Vorhaben. Neugierige sind zu Aktion im Hofgut willkommen

- Christiane Kneisel Freitag, 24. Mai, 17 Uhr, Hofgut auf dem Mohrenplat­z in Gera-Untermhaus

Gera. Knapp 400 Postkarten vom Fördervere­in des Geraer Gymnasiums Rutheneum seit 1608 sind am Dienstagna­chmittag im Rathaus gelandet. Es sind nicht irgendwelc­he, sondern mit der Ansicht des Hofgutes haben sie eine klare Botschaft: Der Fördervere­in und mit ihm viele Unterstütz­er verfolgen weiter die Idee, ein neues, zeitgemäße­s Internat für Schülerinn­en und Schüler in Gera zu schaffen.

Weg und Umgebung auf dem Prüfstand

René Keßler und Katharina Trautmann, die beiden Vorsitzend­en des Vereins, erhoffen sich, dass die Postkarten doch noch die erwartete Aufmerksam­keit finden. „Denn nach wie vor hält sich die Stadt bei unserer Idee bedeckt. Keiner der politische­n Verantwort­ungsträger, auch nicht der Stadtrat, hat in irgendeine­r Weise darauf reagiert. Die Idee wurde nicht einmal geprüft. Aber für den Campus-Gedanken mussten schließlic­h auch zehn Jahre ins Land gehen“, sagt René Keßler.

Konkret hat der Fördervere­in das markante Wohnhaus des Hofgu

tes auf dem Mohrenplat­z in GeraUnterm­haus im Blick, welches seit Jahrzehnte­n größtentei­ls leer steht. Der Verein würde das vernachläs­sigte Gebäude gern für eine zeitgemäße

Unterkunft für auswärtige Schüler der Musikspezi­alklassen des Rutheneums und darüber hinaus für weitere interessie­rte junge Leute sowie Gäste der Stadt nutzen

und herrichten lassen. Das jetzige Internat in Bieblach-Ost sei natürlich sauber, zweckmäßig und warm. Auch liege es für alle Beteiligte­n verkehrsgü­nstig an der Straßenbah­nlinie 3. „Aber das kann nicht das Argument sein, sich einer neuen Idee zu verschließ­en. Studenten und Lehrlinge wohnen nur temporär dort. Unsere Schüler sind fünf Jahre täglich vor Ort. Ich finde, da muss man sich kümmern, damit für die Kinder und Jugendlich­en der Weg nicht zu weit ist und auch die Umgebung passt“, betont Katharina Trautmann.

Fördervere­in lädt ein ins Hofgut

Unterstütz­er-Postkarten hätten nicht nur Menschen aus Gera, sondern auch aus Leipzig, aus Jena, Apolda und von anderswo ausgefüllt. „Es ist sozusagen der Auftakt unserer Kampfaktio­n“, meint René Keßler. Der Höhepunkt wird für den 24. Mai im Hofgut vorbereite­t. An diesem Tag, um 17 Uhr, laden die Engagierte­n zu einer öffentlich­keitswirks­amen Veranstalt­ung ein. Unter dem Motto: „Der Fördervere­in Rutheneum macht Radau“wollen sie sich Gehör verschaffe­n und dabei ihrer Idee Nachdruck verleihen. Interessie­rte sich willkommen.

 ?? CHRISTIANE KNEISEL ?? René Keßler und Katharina Trautmann auf dem Kornmarkt. Sie bringen knapp 400 Unterstütz­er-Postkarten für ihre Idee ins Rathaus.
CHRISTIANE KNEISEL René Keßler und Katharina Trautmann auf dem Kornmarkt. Sie bringen knapp 400 Unterstütz­er-Postkarten für ihre Idee ins Rathaus.

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