Thüringische Landeszeitung (Gera)
Wenn die Oma der Sponsor ist
Pepe Krause vom 1. SV Gera hat die DM-Normen über 100 und 200 Meter in der Tasche
Gera. Mit einer persönlichen Bestzeit ist Sprinttalent Pepe Krause in die Freiluftsaison gestartet. Bei einem Leichtathletik-Meeting in Dresden lief der 16-Jährige vom 1. SV Gera über 100 m im Vorlauf 11,16 Sekunden und unterbot damit seine bisherige Bestmarke von den Deutschen U 16-Meisterschaften des Vorjahres aus Rostock um acht Hundertstelsekunden.
Landestrainer angetan von den schnellen Sprints des Geraers
Im Endlauf musste er sich in 11,25 s bei 0,9 m/s Gegenwind nur den beiden Schwerinern Leoniel Octavianus Ahiandjipe (11,08 s) und Johann Müller (11,19 s) beugen. „Mit dem Start in die Saison bin ich zufrieden. Gleich im ersten Wettkampf die DM-Normen über 100 Meter und 200 Meter zu schaffen viel besser kann es nicht laufen“, so der Zehntklässler, der gerade mitten in den Realschul-Prüfungen an der Semper-Entdeckerschule steckt. Von der 200 m-Zeit war Landestrainer Tobias Groenewold noch mehr begeistert.
„Die 22,65 Sekunden, die zu Rang zwei reichten, kamen nämlich bei 2,1 Meter pro Sekunden Gegenwind
zustande. Das muss man erst einmal laufen“, freute er sich.
Am Freitag vor Pfingsten ging Pepe Krause dann auch beim Heimwettkampf, dem Abendsport-Sportfest des 1. SV Gera im Stadion der Freundschaft an den Start. Vom Winde verweht wurden auch diesmal die Zeiten. 1,7 m/s Gegenwind
bremsten Pepe Krause über 100 m auf dennoch akzeptable 11,48 s. Zuvor hatte er im Weitsprung mit 5,65 Meter hinter seinem Vereinskollegen Eddie Behr (5,92 m) Rang zwei belegt. „Man muss auch mal etwas anderes machen. Das ist gut für den Kopf. Das letzte Mal im Wettkampf bin ich vor einem Jahr gesprungen.
Das Brett habe ich auch heute nicht getroffen“, verriet Pepe Krause, der im Winter ohne Krankheit und Verletzungen durchtrainieren konnte.
Die schmucken schwarzen Sprint-Spikes stellte übrigens die Oma zur Verfügung. „Sie ist praktisch mein Sponsor“, erzählte der 16-Jährige mit einem Lächeln im Gesicht.
Viermal in der Woche trainiert er derzeit, freitags immer in Jena, wohin er im Sommer ans Sportgymnasium wechseln will und sich dann auf jeden Fall noch drei Jahre auf den Sport konzentrieren kann.
In diesem Jahr will er sich über die Landesmeisterschaften in Gotha und die Mitteldeutschen Meisterschaften der Erwachsenen in Erfurt für die Deutschen U 18-Meisterschaften in Mönchengladbach vom 5. bis 7. Juli in Schwung bringen. Auf dem Weg dorthin will er mit der Startgemeinschaft Gera/Bad Köstritz auch noch die Norm mit der 4x100 m-Staffel knacken. Gemeinsam mit Tim Wehner, Eddie Behr und Lenny Porstmann müssen 44,80 s unterboten werden. In Gera stürmte das Quartett nach 44,86 s über die Ziellinie. Es steht also noch etwas Arbeit bevor. Die nächste Quali-Chance gibt es am kommenden Sonnabend in Bad Köstritz.