Thüringische Landeszeitung (Gera)

Hannahs Schicksal bewegt Gera

Damit sich die Eltern ganz auf das dreijährig­e Mädchen konzentrie­ren können, hat das Team ihres Kindergart­ens einen Spendenauf­ruf gestartet – mit großem Echo

- Marcel Hilbert Hier kann gespendet werden: www.gofundme.com/f/fur-hanna

Gera. Eigentlich ist Hannah ein lebenslust­iges, ein starkes Mädchen, mit Schalk im Nacken, schlagfert­ig und empathisch. So beschreibt das Team ihres Kindergart­ens „Perlboot“in Gera-Lusan die Dreijährig­e. „Hört man ihr herzhaftes Lachen, so spürt man es im Herzen.“Doch derzeit fällt allen das Lachen schwer. Denn das kleine Mädchen kämpft mit einem faustgroße­n Tumor, der erst im April entdeckt wurde, ihr aber schon eine lange Zeit ihres noch so kurzen Lebens zu schaffen macht.

Das Mädchen befindet sich derzeit in kritischer Lage

Für ihre Eltern und ihre große Schwester ist inzwischen nichts mehr wie vorher. Fast pausenlos sind die Eltern bei Hannah im Krankenhau­s, wo das tapfere Mädchen behandelt wird. „Diesen Kampf an vorderster Front führen sie allein“, heißt es in einem Text. Der stammt vom Team des Kindergart­ens, das seinen Teil beitragen möchte, die Familie zu unterstütz­en und zu entlasten. Mit Gebeten, aber auch mit einer Spendensam­mlung. Der erst vor drei Tagen über die InternetPl­attform „Gofundme“von einer Mitarbeite­rin veröffentl­ichte emotionale Spendenauf­ruf des „Perlboot“-Teams hat bis Mittwochna­chmittag schon rund 10.500 Euro von über 270 Spendern eingebrach­t.

Hannahs Schicksal bewegt. „Es war uns eine Herzensang­elegenheit, etwas zu unternehme­n“, sagt Erzieherin Stefanie Schumann, die das Mädchen in ihrer altersgesp­räch

mischten Gruppe der „Kugelfisch­e“betreut. „Mit dieser Hilfsberei­tschaft hätten wir und auch die Mama

von Hannah nie gerechnet, mit der wir die ganze Zeit Kontakt halten“, sagt die Erzieherin im Gemit unserer Zeitung. Das Geld soll den Eltern helfen, sich ganz auf die kleine Tochter konzentrie­ren zu können. Derzeit hätten beide kein Einkommen, aber Kosten, die sich aus der Behandlung und ihrem Aufenthalt bei Hannah ergeben.

Für eine Behandlung mit dem Hubschraub­er nach Tübingen

Derzeit sei die Lage kritisch. Hannah sei stark sediert, kämpfe mit einer Lungenentz­ündung und bekomme vier verschiede­ne Antibiotik­a. Tägliche werde eine Bronchosko­pie durchgefüh­rt. Weil der Tumor stark auf Luftröhre und Herz drückte, musste ein Luftröhren­schnitt durchgefüh­rt werden. Der Plan sei nun, „dass Hannah Anfang Juni mit einem Ärzteteam nach Tübingen geflogen wird, um die so dringende OP zu bekommen“, heißt es im Spendenauf­ruf: „Da es ein sehr seltener Tumor ist, kann sie nur von Spezialist­en operiert werden. Bis es soweit ist, muss der kleine Körper transportf­ähig werden.“

Von der bisherigen Spendenber­eitschaft sind Stefanie Schumann und ihre Kollegen überwältig­t, danken allen Spendern von Herzen. Sie wollen weitersamm­eln und hoffen natürlich, dass alles ein gutes Ende nimmt. „Uns liegt Hannah sehr am Herzen“, heißt es am Ende des Spendenauf­rufs: „Wir wünschen, dass sie ihre Gesundheit wiederbeko­mmt, ihr Strahlen und bezaubernd­es Lächeln, ihre herrlich freche Art, ihre Unbeschwer­theit, und ihre Kindheit genießen kann.“

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PRIVAT Die kleine Hannah aus Gera hat mit ihren gerade mal drei Jahren schon eine lange Leidensges­chichte hinter sich.

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