Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Bürgermeisterwahl in Schwabhausen und 29 weiteren Orten im Kreis Gotha
Bürgermeisterwahlen: Traumergebnis für Olaf Jungklaus (Schwabhausen) – Stichwahl in Zimmernsupra und Sonneborn
Werner Wölfel nimmt von Erik und Kerstin Edelhäuser im Schwabhäuser Wahllokal den Stimmzettel entgegen. In Schwabhausen wie in 29 weiteren Orten im Kreis Gotha wurden am Sonntag Bürgermeister gewählt. Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten beteiligten sich an der Wahl. Amtsinhaber Olaf Junglaus (Unabhängige Wählergemeinschaft) wurde als einziger Kandidat im Amt bestätigt. Foto: Wieland Fischer
KREIS GOTHA. Die Bürgermeisterwahlen am Sonntag brachten deutliche Zustimmung, Kopfan-Kopf-Rennen und zahlreiche Amtswechsel. In 30 Kommunen war das Wahlvolk gerufen, Gemeindeoberhäupter zu wählen. Erstmals durften auch 16- bis 18Jährige ihre Stimme dazu abgeben. Erfreulich: In allen Orten stellten sich Kandidaten dem Votum. Dort, wo mehrere Bewerber antraten, war auch die Wahlbeteiligung am größten.
Die klarste Bestätigung für eine weitere Amtszeit hat Olaf Jungklaus (UWG) in Schwabhausen erfahren. Jungklaus, der das Amt seit 17 Jahren ausübt, war zwar nur einziger Kandidat in seiner Gemeinde, er erhielt aber bemerkenswerte 99,2 Prozent der Stimmen. Lediglich drei Stimmen fehlten am Traumergebnis von 100 Prozent.
Ähnlich deutlich fiel auch die Bestätigung anderer Amtsinhaber wie Ines Laufer (CDU) mit 97,3 Prozent in Eschenbergen, Eva-Marie Schuchardt (94,9 Prozent) in Remstädt oder für Jürgen Beese (97,4 Prozent) in Hohenkirchen und Hartmut Brand in Tröchtelborn (92,2 Prozent) aus. Andere Amtsbrüder haben es schwerer. Dietmar Günter (44,1 Prozent) in Sonneborner etwa muss in die Stichwahl. Er verfehlte die Hälfte der abgegebenen Stimmen. Günter sah sich zwei Mitbewerbern gegenüber. Jürgen Fleischhauer (Wir für Sonneborn und Eberstädt) schaffte es mit 32,3 Prozent in die Stichwahl. Michael Pottin (23,6 Prozent) ist als Dritter aus dem Rennen.
Ebenfalls zu einer Stichwahl kommt es in Zimmernsupra. Dort hatten sich gleich vier Kandidaten um das Bürgermeisteramt beworben. Hans-Jörg Ruge (7,1 Prozent) und Thomas Twarog (21,0 Prozent) müssen die Segel streichen. Die Entscheidung fällt – wie in Sonneborn – am Sonntag 19. Juni, zwischen Amtsinhaber Enrico Hilke (39,7 Prozent) und CDU-Landtagskandidaten Jörg Kellner (CDU/32,1 Prozent). Die Kandidatur des Quartetts bewegte auch die meisten Wähler. Die Wahlbeteiligung lag in Zimmernsupra bei 83,7 Prozent.
Ähnlich viele Wahlberechtigte konnte in Ballstädt Horst Dünkel (CDU) motivieren – und das, obwohl er nur einziger Kandidat fürs Bürgermeisteramt war. Das ist nach dem Tod von Erika Reisser vakant. Dünkel erhielt 95,7 Prozent. Bemerkenswert auch: Die Wahlbeteiligung lag in Ballstädt mit 60,3 Prozent deutlich über dem Schnitt.
Wo es nur einen Kandidat gab, war die Wahlbeteiligung zumeist geringer. Am niedrigsten war sie in Dachwig (34,5 Prozent), wo Volker Aschenbach (SPD) mit 92,8 Prozent aber im Amt bestätigt wurde.
In Brüheim feierte Amtsinhaber Heiner Both (77,3 Prozent) einen deutlichen Sieg gegen Herausforderer Sven Marx, der als Neubrüheimer den Hut in den Ring geworfen hatte. Marx unterlag mit 29,6 Prozent klar.
In Gierstädt setzte sich Ulf Henninger (80,2 Prozent) gegen Herausforderer Dieter Ortlepp (19,8 Prozent) durch.
Axel Nagel (68,7 Prozent) bleibt in Herrenhof im Amt. Angy Schleicher erhielt dort immerhin 31,3 Prozent der Stimmen.
Rolf Janson (62,0 Prozent) wurde in Hochheim bestätigt, wo sich Thomas Philipsen (38,0) auch zur Wahl gestellt hatte.
Frank Vater (42,0 Prozent) muss hingegen in Tonna den Hut nehmen. Heiko Krtschil (CDU) heißt der neue Bürgermeister.
In Molschleben wurde für Rolf Bärwolf (CDU) ein Nachfolger gesucht. Das wird Marcel Stuppert (89,3 Prozent), der Maik Fuchs (SPD) deutlich auf Distanz hielt. In Pferdingsleben war mit Dieter Heumann ebenfalls ein altgedienter Bürgermeister nicht mehr zur Wahl angetreten. Nachfolgerin ist Sandra Kamm (69,6 Prozent), die sich gegen Melanie Schubert (20,7 Prozent) durchsetzte.
Auch Emleben hat jetzt eine Bürgermeisterin: Silke Sauerbier (Bürger für Emleben). Sie konnte mit 61,8 Prozent Lucas Gürtler (CDU) bei der Wahl um die Nachfolge von Norbert Stötzer im Amt deutlich auf Distanz halten. Die Wahlbeteiligung lag mit 76,8 Prozent ebenfalls deutlich überm Schnitt.
In Gräfenhain gibt es mit Jan Straßenmeier (Feuerwehr /Blasmusik) einen neuen Mann an der Spitze. Der einzige Bewerber um die Nachfolger für Ingrid Möller erhielt 93,2 Prozent der Stimmen. Allerdings ging nur ein gutes Drittel der Gräfenhainer wählen.