Tote bei Unruhen nach Präsidentenwahl in Gabun

Umstrittener Herrscher gewinnt knapp

Nach der umstrittenen Wiederwahl von Gabuns Präsident Ali Bongo Ondimba ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Bei einem Angriff der Streitkräfte auf die Parteizentrale der Opposition wurden in der Nacht zum Donnerstag mindestens zwei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt, wie Oppositionsführer Jean Ping sagte.

Ein Hubschrauber habe das Gebäude bombardiert, am Boden griffen Präsidentengarde und Polizei an, sagte Ping. Zuvor hatten Sicherheitskräfte in der Hauptstadt demnach Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt, um Proteste der Opposition im Keim zu ersticken.

Ping forderte den Präsidenten auf, seine Niederlage einzugestehen. Bongo müsse sich dem Willen des Volkes beugen. Dessen Sprecher hingegen verurteilte die Ausschreitungen der Anhänger der Opposition. Diese waren am Mittwoch in den Hof des Parlaments eingedrungen und hatten Feuer gelegt. Auch das Wohnhaus von Vize-Premier Biyoghe-Mba sei angezündet worden. Zudem wurden Geschäfte verwüstet.

Nach offiziellen Angaben hatte Bongo die Wahl mit nur einigen Tausend Stimmen Vorsprung gewonnen.

Die EU, die USA, die frühere Kolonialmacht Frankreich und Deutschland forderten ein rasches Ende der Gewalt in dem zentralafrikanischen Staat. (dpa)

Passanten ergeben sich dem Militär in Libreville. Foto: Reuters