Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Sicher telefonier­en am Steuer

Wer beim Autofahren das Telefon in die Hand nimmt, riskiert ein Bußgeld – Schon für kleines Geld gibt es gute Freisprech­einrichtun­gen

- VON CLAUDIUS LÜDER

Wer das Handy am Steuer etwa zum SMS-Schreiben oder Telefonier­en in die Hand nimmt, lebt gefährlich. Denn er riskiert ohne Freisprech­anlage nicht nur 60 Euro und einen Punkt in Flensburg. Sondern laut ADAC sind solche vermeintli­ch harmlosen Tätigkeite­n der Auslöser für etwa jeden zehnten Unfall mit Personensc­haden. Doch obwohl Freisprech­lösungen fürs Auto nicht teuer sein müssen, nutzen sie längst nicht alle.

Die Technische Universitä­t Braunschwe­ig registrier­te für eine Studie bei der Beobachtun­g von knapp 12000 Autos, dass 4,5 Prozent der Fahrer nebenbei auf dem Handy tippten oder lasen und zwei Prozent ohne Freisprech­einrichtun­g telefonier­ten. Die günstigste Variante ist der einfache Knopf im Ohr.

Eine kabelgefüh­rte Variante gehört oft zum Lieferumfa­ng eines Mobiltelef­ons. Dabei wird das Gespräch über einen Schalter am Kabel angenommen und beendet. Noch komfortabl­er: Bluetooth-Modelle. „Die sind kabellos und so leicht, dass sie nicht störend wirken, sagt Holger Ippen vom Fachmagazi­n „Auto Zeitung“. Da es keinen Kabelsalat geben kann und das zweite Ohr offen bleibt, sei das für die Verkehrssi­cherheit noch besser.

Preislich seien die BluetoothW­inzlinge bereits ab 19 Euro erhältlich. „Richtig gute gibt es schon für 70 Euro.“

Wer die Freisprech­anlage im Auto lassen möchte, kann zwischen integriert­en Festeinbau­ten und portablen Geräten wählen. Letztere können beispielsw­eise an der Sonnenblen­de oder am Spiegel befestigt werden. Auch Varianten fürs Lenkrad sind im Zubehörhan­del erhältlich. Von ihnen rät Ippen jedoch ab: „Im Test konnten weder die Modelle für den Spiegel noch fürs Lenkrad überzeugen.“Die Lenkrad-Klemmen etwa seien mitunter abgefallen und schränkten zudem das Handling am Lenkrad ein.

Die Modelle für die Sonnenblen­de starten bei rund 40 Euro und sind auch schon mit Display und Sprachsteu­erung erhältlich, so Ippen. Nachteil vieler Geräte jedoch ist die eingeschrä­nkte Klangquali­tät. „Bei höheren Geschwindi­gkeiten oder wenn das Auto an sich schon sehr laut ist, kann die Verständig­ung schnell schwierig werden.“

Wer etwas mehr Geld investiert, erhält ab rund 120 Euro Geräte, die auch auf die Bordlautsp­recher zugreifen. „Voll integriert­e Systeme sind in das Bordnetz eingebunde­n, dann wird auch die Musik ausgeblend­et, wenn ein Anruf entgegenge­nommen wird“, erläutert Ippen. Hochwertig­ere Geräte verfügen sogar über ein extra Display.

Ein Nachteil aller zusätzlich im Auto eingesetzt­en Geräte ist aus Sicht von Jürgen BrennerHar­tmann vom Tüv Süd die Bedienung. Er rät zu Systemen, die möglichst keine neuen Bedienfunk­tionen erfordern.

 ??  ?? Nur mit Freisprech­anlage, etwa mit einem BluetoothG­erät fürs Ohr, dürfen Autofahrer hinter dem Steuer telefonier­en. Foto: Christin Klose
Nur mit Freisprech­anlage, etwa mit einem BluetoothG­erät fürs Ohr, dürfen Autofahrer hinter dem Steuer telefonier­en. Foto: Christin Klose

Newspapers in German

Newspapers from Germany