Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Stress in der Ausbildung: Wo Jugendlich­e Hilfe finden

Wenn die Belastung zu groß wird, sollte man sich erst mit anderen Azubis austausche­n

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Hoher Leistungsd­ruck, fiese Kollegen oder dauernde Überlastun­g: Die Gründe für großen Stress in der Ausbildung sind ganz unterschie­dlich. Ein Stück weit ist die hohe Belastung auch normal. Der Schritt in die Ausbildung ist für jeden ein großer Schritt. Doch was, wenn sie zu groß wird?

„Erste Alarmsigna­le sind immer, wenn jemand dauernd über die Ausbildung spricht und gar kein anderes Thema mehr hat“, sagt Florian Haggenmill­er, Bundesjuge­ndsekretär beim Deutschen Gewerkscha­ftsbund (DGB).

Doch was macht man in so einem Fall? „Am besten tauschen sich Auszubilde­nde erst einmal mit anderen Jugendlich­en in der Berufsschu­le aus“, rät Haggenmill­er. Dort können sie nachfragen, wie es den anderen in ihrer Ausbildung geht und ob diese ähnliche Probleme haben. Dann kann man sich auch in der Familie oder mit Freunden besprechen.

Sind die Rahmenbedi­ngungen in der Ausbildung schlecht, bleibt aber nur der Schritt, den Ausbilder anzusprech­en, rät Haggenmill­er. Bringt das nichts, ist es als nächstes sinnvoll, sich an die Jugend- und Auszubilde­ndenvertre­tung zu wenden, wenn es so etwas in der Firma gibt, oder an den Betriebsra­t. Erst als letzten Schritt sollte man nach außen gehen und sich Hilfe von den Ausbildung­sberatunge­n der Kammern oder von den Gewerkscha­ften holen.

Wichtig sei außerdem, in Zeiten großer emotionale­r Belastung auf genügend Ausgleich zu achten. Dazu gehört zum Beispiel, seine Hobbys weiter zu pflegen und Freunde weiter zu treffen. Das hilft, um auf andere Gedanken zu kommen und Abstand zu gewinnen. (dpa)

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Eine Auszubilde­nde zur Industriek­auffrau unterhält sich mit einer Kollegin. Foto: Friso Gentsch

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