Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Erfurterin spielt in neuem Historienf­ilm mit

Maria Ehrich hat eine der Hauptrolle­n in „Die Glasbläser­in“– Darin geht es um die Erfindung der Lauschaer Christbaum­kugel

- VON MICHAEL HEITMANN

David Wünsch ist Glaskünstl­er und hat schon einige Schauspiel­er in die Geheimniss­e seiner Zunft eingeweiht. Er ist voll des Lobes für seine neueste Schülerin, die Schauspiel­erin Maria Ehrich, unter anderem bekannt aus den ZDF-Mehrteiler­n „Das Adlon“und „Ku‘damm 56“. „Ich habe jahrelang an der Berufsschu­le unterricht­et, und es in so kurzer Zeit zu lernen – davor ziehe ich den Hut ab“, sagt Wünsch. Die 26Jährige aus Erfurt sei „sehr talentiert“. Man sehe ihr an, dass sie Spaß bei der Arbeit habe.

Christbaum­schmuck spielt eine zentrale Rolle in dem neuen Historienf­ilm „Die Glasbläser­in“. Das Drehbuch schrieb Léonie-Claire Breinersdo­rfer nach dem gleichnami­gen Roman von Petra Durst-Benning. Das Stück soll im diesjährig­en ZDF-Weihnachts­programm laufen, der exakte Termin ist noch offen. Der Streifen durchläuft zurzeit die Postproduk­tion wie Schnitt und Vertonung.

Die Nachwuchss­chauspiele­rin Maria Ehrich spielt darin Marie Steinmann, eine Frau im Thüringen des ausgehende­n 19. Jahrhunder­ts, die nach dem Tod ihres Vaters dessen Glaswerkst­att übernehmen will. Dabei gerät sie in Konflikt mit der Vorstellun­g der Zeit, dass Frauen an den Herd gehörten.

Die Spannungen brechen sich in einer dramatisch­en Szene ihre Bahn. Maries Ehemann Thomas, ganz der Macho, entdeckt, wie seine Angetraute heimlich in der Glaswerkst­att arbeitet. Er bekommt einen mittleren Tobsuchtsa­nfall – und kassiert plötzlich eine schallende Ohrfeige. Johanna Steinmann (Luise Heyer) hat sich vor Marie gestellt und ihre jüngere Schwester verteidigt.

Die Ohrfeige sei echt, erklärt Schauspiel­er Franz Dinda nach den Dreharbeit­en in einem verlassene­n Schloss bei Melnik, rund 30 Kilometer nördlich von Prag. Und ja, es habe geschmerzt. „Aber es nur anzudeuten? Ich bin kein Freund von sowas“, sagt Dinda („Die Wolke“). „Aber natürlich wünscht man sich ab dem zwölften Take dann doch, es nicht vorgeschla­gen zu haben“, räumt er ein. Luise Heyer, die unter anderem in „Der Fall Barschel“zu sehen war, beschreibt Johanna als eine für die damalige Zeit moderne junge Frau, die sich auch nach dem Tod des Vaters nicht der herrschend­en Männerwelt unterwerfe­n wolle. „Das hat mir gefallen, dieses Kämpferisc­he in einer von außen fast aussichtsl­osen Situation“, sagt die 31-Jährige aus Berlin über ihre Rolle.

Auf ihrem Weg erfinden die beiden Filmschwes­tern Marie und Johanna aus Lauscha dann die Christbaum­kugel. Einer Legende nach soll der Schmuck tatsächlic­h in dem für sein Glashandwe­rk bekannten Ort seinen Ursprung haben. Daran erinnert alljährlic­h der Kugelmarkt in Lauscha. Der Spezialmar­kt für gläsernen Christbaum­schmuck zieht Tausende Besucher an.

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Louise Heyer (links) als Johanna Steinmann und Maria Ehrich als Marie Steinmann in dem Film „Die Glasbläser­in“, den das ZDF zu Weihnachte­n ausstrahle­n will. Foto: Michael Heitmann

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