Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Verlegeris­che Glanzleist­ung

LutherVerö­ffentlichu­ngen aus Weimar aus dem Jahr 1983 fanden in Ost und West große Beachtung

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Helmut Becher aus Jena schreibt über den Umgang mit Luther in der DDR:

Der Leserbrief von Roland Scharff zur Bibel-Übersetzun­g und zum Umgang mit Luther zu DDR-Zeiten ist mir Anlass, zu dieser Thematik auch etwas beizutrage­n: Im Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar mit seiner damaligen verdienstv­ollen Leiterin Leiva Petersen erschien auch während der DDRJahre die Große Weimarer Luther-Ausgabe (umgangsspr­achlich). Wörtlich: „D. Martin Luthers Werke. Kritische Gesamtausg­abe“. Es war mir in meinem Berufslebe­n viele Jahre vergönnt, erst druckereis­eitig, später als Herstellun­gsleiter des Verlages an dieser bedeutende­n Unternehmu­ng mitzuwirke­n. Auf Bemühen von Frau Petersen wurde diese auch sehr kostspieli­ge Arbeit aus dem Kulturfond­s der DDR mitfinanzi­ert.

Zu Luthers 500. Geburtstag 1983 erschien bei Hermann Böhlaus Nachfolger auch der großformat­ige, 438-seitige Gedenkband „Martin Luther. Dokumente seines Lebens und Wirkens 1483–1546. Dokumente aus staatliche­n Archiven der DDR“. Im damals geteilten Deutschlan­d wurde dieser Band unter der großen Anzahl der zu diesem Anlass in Ost und West erschienen­en Veröffentl­ichungen auf beiden Seiten der innerdeuts­chen Grenze als die wertvollst­e angesehen.

Bei allen Luther-Publikatio­nen des Weimarer Verlages darf auch die sachkundig­e engagierte Lektoratsa­rbeit meines damaligen Kollegen Karl-Hermann Sturm nicht unerwähnt bleiben.

Martin Luthers Bibel-Übersetzun­g ist eine geistige Höchstleis­tung. Die zu DDR-Zeiten in Weimar erschienen­en Luther-Werke eine verlegeris­che Glanzleist­ung.

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