Thüringische Landeszeitung (Gotha)

BurkaVerbo­t fördert nicht die Integratio­n

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Zur Diskussion über ein mögliches BurkaVerbo­t in Deutschlan­d gibt Siegfried Härtl aus Gera zu bedenken:

Neuer Aufreger in ruheloser Zeit. Politiker fordern ein Verbot der Burka und wenn möglich auch des Kopftuches, das vielzitier­te und äußerst umstritten­e Verschleie­rungsverbo­t für Muslimas. Was soll die Diskussion darüber eigentlich, haben wir nicht dringender­e Probleme? Kanzlerin Merkel, Bundespräs­ident Gauck und andere werden nicht müde zu betonen, der Islam sei Bestandtei­l unseres Landes. Was sie nicht sagen – mit allem, was dazu gehört. Denn wer A sagt, muss auch B sagen.

Die Verhüllung weiblicher Reize ist, horribile dictu – man wagt kaum, es auszusprec­hen, untrennbar­er Bestandtei­l des Islam und im Koran selbst festgelegt. So in 24/31 nach der Reclam-Übersetzun­g von Max Henning. Wobei es Ausdruck nicht immer nur religiöser Pflichterf­üllung oder gar Zwang ist. Besonders Frauen aus konservati­ven Kreisen halten an der Tradition fest.

In anderen europäisch­en Ländern gibt es das Verbot schon lange. Die Integratio­n hat das nicht gefördert. Im Gegenteil, es hat sie behindert. Dennoch soll trotz vieler Wenn und Aber auch in der Bundesrepu­blik ein Verbot folgen. Wenn ich Zyniker wäre, würde ich sagen: Wir sollen wohl nicht sehen, wie viele das sind.

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