Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Vorfreude auf das Duell mit dem Erzrivalen
Handball Anika Niederwieser hat sich mit zwölf Toren für einen Einsatz gegen Leipzig empfohlen
Beim Beach-Handball brachte es Anika Niederwieser im vergangenen Jahr sogar schon zu einer EM-Bronzemedaille. Auch sonst sind ihre sportlichen Träume alles andere als auf Sand gebaut. Im Sommer wechselte sie zum Thüringer HC und bestreitet nun am Sonntag beim Supercup in Nordhausen gegen den HC Leipzig ihr erstes Pflichtspiel für den deutschen Meister. „Ich habe schon gehört, dass es ein Spiel gegen einen Erzrivalen ist. Ich bin schon richtig gespannt“, sagt die 24 Jahre alte Italienerin, die von Esercito Fight Futura Rom in die Bundesliga kommt.
Italien ist bekannt durch Fußball und Formel 1, aber nicht durch Handball. In Südtirol jedoch, wo Niederwieser aufwuchs, wurde sie früh geprägt. Mit elf begann sie beim SSV Brixen mit dem Handballspielen. Ihr Vater stand selbst einst im Tor und stellte nun den Kontakt zu THC-Cheftrainer Herbert Müller her. „Das Training ist sehr anspruchsvoll. Nach dem Turnier in Tschechien mit fünf Spielen in fünf Tagen war ich kaputt“, sagt Niederwieser.
Für ein Wochenende fuhr sie nach Rom, wo auch ihr Freund lebt und sie ein Physik-Studium absolviert. „Ein paar Tage in der Sonne und an der Seite von meinem Freund haben mir unheimlich gut getan“, sagt Niederwieser. Während der Vorbereitung schwankten ihre Leistungen. Trainer Müller formulierte es auf seine Weise: „Zwischen Weltklasse und Kreisklasse.“
Die Handballerin aber scheint inzwischen auf dem richtigen Weg. Im letzten Testspiel gegen Champions-League-Kontrahent Metz steuerte sie zum 35:25 zwölf Tore bei.
Als Lohn wird die Italienerin wohl gegen Leipzig von Beginn an ihr Pflichtspiel-Debüt im THC-Trikot geben. Spätestens dann wird sie auch wissen, was es heißt, gegen einen Erzrivalen zu spielen.
HandballSupercup: Thüringer HC – HC Leipzig, Sonntag, 14 Uhr, in Nordhausen