Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Was macht für Sie der Reiz der Stadt aus?
Diesen Sonntag zeigt die ARD den Weimar-Tatort „Der scheidende Schupo“. Nora Tschirner (35) spielt darin wieder die Kommissarin Kira Dorn.
Wenn man die Filmcrew hört, heißt es immer, alle drehen so gerne in Weimar. Warum?
Ich weiß nicht wie es den anderen geht, aber ich finde es wahnsinnig angenehm, in der sogenannten Provinz zu drehen. In Berlin etwa ist es schon ein Horror, von einem Ort zum anderen zu kommen, und die Leute dort sind von Filmteams übersättigt. Hier in Weimar sind wir noch willkommen. Außerdem ist die Arbeit sehr konzentriert und das Team sehr verbunden, da alle an Weimars Besonderheit entsteht für mich aus der Melange von Kleinstädtischem und der Weltkultur à la Goethe und Bauhaus. Hinzu kommt: Ich laufe hier meist von A nach B. Es ist das Herrlichste für mich, zu Fuß zur Arbeit gehen zu können. Mittlerweile habe ich hier auch gute Freunde, wohne immer in einer tollen Wohnung. Weimar ist zu meiner zweiten Heimat geworden, ich verbringe ja zehn Wochen im Jahr hier. Und natürlich das Essen: Auch hier zeigt sich Weimars Vielfältigkeit, sehr gute neuere Küche trifft auf Hausmannskost, die ich sowieso in allen Formen liebe. Absolut, ich neige schon zur Verbindlichkeit, in Abhängigkeit von der Qualität wohlgemerkt. Die Autoren Murmel Clausen und Andreas Pflüger arbeiten so kongenial miteinander. Mit Christian Ulmen zu drehen, ist schon seit Urzeiten meine Wohlfühlgrundlage. Kurz: Es macht einfach Spaß. Vorstellen kann ich mir alles. Aber auf jeden Fall würden wir, wenn es den Leuten oder uns nicht mehr gefällt, ein quasi totes Pferd nicht noch weiter reiten.