Thüringische Landeszeitung (Gotha)
22 Millionen Euro werden in Wasser und Abwasser investiert
Eichsfeldwerke betreiben die Netze längst über die LandkreisGrenze hinaus – Gebietsreform wirft ihre Schatten voraus
Der Name ist Programm: Eichsfeldwerke. In aller Regel zumindest. Das kommunale Unternehmen investiert seit mehr als 25 Jahren in die Infrastruktur der Region – und es arbeitet dennoch schon lange auch über die Grenzen hinweg.
Vor allem am Bereich Wasserversorgung und Abwasserentsorgung lässt sich das aufzeigen. Neben den Eichsfeldgemeinden gehören auch Kommunen im benachbarten Unstrut-HainichKreis und bis tief im Wartburgkreis (Berga vor dem Hainich ist die letzte Gemeinde, die zum Verbandsgebiet zählt) zu den Kunden des Zweckverbandes Wasserversorgung- und Abwasserentsorgung.
Ulrich Gabel führt das Unternehmen – es ist eine 100-prozentige Tochter des Landkreises – seit seiner Gründung. „Es muss am Schluss immer den Menschen gut gehen“, skizziert er im TA-Gespräch die Unternehmensphilosophie. Die sorgt dafür, dass im Wasserund Abwasserbereich Tausende Kunden von günstigen Gebühren profitieren. Gabel stützt sich dabei auf Erhebungen des Thüringer Steuerzahlerbundes, der alle zwei Jahre analysiere, wo die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung am günstigsten oder am teuersten ist. Die Eichsfeldwerke finden sich als Anbieter dabei stets unter den preiswertesten wieder.
In diesem und im kommenden Jahr, berichtet Gabel, soll vor allem im Abwasserbereich über wieder über die Landkreisgrenzen hinaus investiert werden. Ein 22-Millionen-Euro-Paket hat das Unternehmen für die kommenden drei Jahre bis 2019 geschnürt, dass von den Mitgliedern des Zweckverbandes beschlossen wurde. Der überwiegende Teil des Geldes in den Ab- wasserbereich. Erweiterungen und Neubauten von Kläranlagen gehören zum Programm. Ebenfalls auf der Agenda: Straßenbaumaßnahmen. „Die Gebietsreform wirft ihre Schatten voraus. Viele Kommunen wollen jetzt noch Straßen sanieren“, stellt der Eichsfeld-Werke-Geschäftsführer fest. Woran er das erkennt? Viele Gemeinden im Eichsfeld, im Unstrut-HainichKreis und auch im Wartburgkreis wollen noch in den Straßenbau investieren. Weil aus Sicht der Eichsfeldwerke klar ist, dass Straßen „nur einmal aufgemacht“werden sollen, investiert das Unternehmen deshalb dort in die Kanalarbeiten, wo das nötig ist. Nach Heyerode (Unstrut-Hainich-Kreis) fließen beispielsweise 450 000 Euro für den Ausbau der Brüderstraße. In Mihla (Wartburgkreis) werden immerhin 130 000 Euro investiert. Zu den größten Projekten gehört der Ausbau mehrere Straßen in Küllstedt für 1,4 Millionen Euro und die Sanierung der Ölbergstraße in Helmsdorf mit einer Investitionssumme von knapp 600 000 Euro.
Insgesamt stehen allein im Straßenbaubereich für Kanal- und Anschlussarbeiten 35 Maßnahmen in allen drei Landkreisen auf der Agenda. Hinzu kommen noch Bauarbeiten an verschiedenen Kläranlagen, um diese auf das wachsende Einzugsgebiet anzupassen – auch gilt: Kreisgrenzen stellen keine Hürden dar. So sind an die Kläranlage in Horsmar im UnstrutHainich-Kreis auch Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Dingelstädt im Landkreis Eichsfeld angeschlossen. In die Anlage in Horsmar werden 4,2 Millionen Euro investiert, ein Großteil davon soll mit Fördermitteln von bis zu 90 Prozent aufgebracht werden. Das ermöglicht auch weitere Maßnahmen – beispielsweise den Bau der Kläranlagen in Birkenfelde im Eichsfeld und in Bickenriede (UHKreis).
Gemeinden investieren in den Straßenbau