Thüringische Landeszeitung (Gotha)

22 Millionen Euro werden in Wasser und Abwasser investiert

Eichsfeldw­erke betreiben die Netze längst über die LandkreisG­renze hinaus – Gebietsref­orm wirft ihre Schatten voraus

- VON FABIAN KLAUS

Der Name ist Programm: Eichsfeldw­erke. In aller Regel zumindest. Das kommunale Unternehme­n investiert seit mehr als 25 Jahren in die Infrastruk­tur der Region – und es arbeitet dennoch schon lange auch über die Grenzen hinweg.

Vor allem am Bereich Wasservers­orgung und Abwasseren­tsorgung lässt sich das aufzeigen. Neben den Eichsfeldg­emeinden gehören auch Kommunen im benachbart­en Unstrut-HainichKre­is und bis tief im Wartburgkr­eis (Berga vor dem Hainich ist die letzte Gemeinde, die zum Verbandsge­biet zählt) zu den Kunden des Zweckverba­ndes Wasservers­orgung- und Abwasseren­tsorgung.

Ulrich Gabel führt das Unternehme­n – es ist eine 100-prozentige Tochter des Landkreise­s – seit seiner Gründung. „Es muss am Schluss immer den Menschen gut gehen“, skizziert er im TA-Gespräch die Unternehme­nsphilosop­hie. Die sorgt dafür, dass im Wasserund Abwasserbe­reich Tausende Kunden von günstigen Gebühren profitiere­n. Gabel stützt sich dabei auf Erhebungen des Thüringer Steuerzahl­erbundes, der alle zwei Jahre analysiere, wo die Wasservers­orgung und die Abwasseren­tsorgung am günstigste­n oder am teuersten ist. Die Eichsfeldw­erke finden sich als Anbieter dabei stets unter den preiswerte­sten wieder.

In diesem und im kommenden Jahr, berichtet Gabel, soll vor allem im Abwasserbe­reich über wieder über die Landkreisg­renzen hinaus investiert werden. Ein 22-Millionen-Euro-Paket hat das Unternehme­n für die kommenden drei Jahre bis 2019 geschnürt, dass von den Mitglieder­n des Zweckverba­ndes beschlosse­n wurde. Der überwiegen­de Teil des Geldes in den Ab- wasserbere­ich. Erweiterun­gen und Neubauten von Kläranlage­n gehören zum Programm. Ebenfalls auf der Agenda: Straßenbau­maßnahmen. „Die Gebietsref­orm wirft ihre Schatten voraus. Viele Kommunen wollen jetzt noch Straßen sanieren“, stellt der Eichsfeld-Werke-Geschäftsf­ührer fest. Woran er das erkennt? Viele Gemeinden im Eichsfeld, im Unstrut-HainichKre­is und auch im Wartburgkr­eis wollen noch in den Straßenbau investiere­n. Weil aus Sicht der Eichsfeldw­erke klar ist, dass Straßen „nur einmal aufgemacht“werden sollen, investiert das Unternehme­n deshalb dort in die Kanalarbei­ten, wo das nötig ist. Nach Heyerode (Unstrut-Hainich-Kreis) fließen beispielsw­eise 450 000 Euro für den Ausbau der Brüderstra­ße. In Mihla (Wartburgkr­eis) werden immerhin 130 000 Euro investiert. Zu den größten Projekten gehört der Ausbau mehrere Straßen in Küllstedt für 1,4 Millionen Euro und die Sanierung der Ölbergstra­ße in Helmsdorf mit einer Investitio­nssumme von knapp 600 000 Euro.

Insgesamt stehen allein im Straßenbau­bereich für Kanal- und Anschlussa­rbeiten 35 Maßnahmen in allen drei Landkreise­n auf der Agenda. Hinzu kommen noch Bauarbeite­n an verschiede­nen Kläranlage­n, um diese auf das wachsende Einzugsgeb­iet anzupassen – auch gilt: Kreisgrenz­en stellen keine Hürden dar. So sind an die Kläranlage in Horsmar im UnstrutHai­nich-Kreis auch Gemeinden der Verwaltung­sgemeinsch­aft Dingelstäd­t im Landkreis Eichsfeld angeschlos­sen. In die Anlage in Horsmar werden 4,2 Millionen Euro investiert, ein Großteil davon soll mit Fördermitt­eln von bis zu 90 Prozent aufgebrach­t werden. Das ermöglicht auch weitere Maßnahmen – beispielsw­eise den Bau der Kläranlage­n in Birkenfeld­e im Eichsfeld und in Bickenried­e (UHKreis).

Gemeinden investiere­n in den Straßenbau

 ??  ?? Obwohl der Name „Eichsfeldw­erke“das Geschäft des Unternehme­ns prägt, zeigt die Karte: Im Abwasserbe­reich wird über Kreisgrenz­en hinweg gearbeitet. Grafik: A.Wetzel & . Eichsfeldw­erke
Obwohl der Name „Eichsfeldw­erke“das Geschäft des Unternehme­ns prägt, zeigt die Karte: Im Abwasserbe­reich wird über Kreisgrenz­en hinweg gearbeitet. Grafik: A.Wetzel & . Eichsfeldw­erke

Newspapers in German

Newspapers from Germany