Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Spätes Urteil mit Ansage

Über die Sperre gegen Hakan Çalhanoglu

- VON AXEL LUKACSEK

Bayer Leverkusen kickte gestern beim Kellerkind Hamburger SV um Bundesliga­Punkte, aber unabhängig vom Resultat war bei der WerksElf die Stimmung am Tiefpunkt. Die Sperre von vier Monaten gegen Hakan Çalhanoglu wollte Leverkusen auch am Tag nach der Verkündung des Urteils durch den Internatio­nalen Sportgeric­htshof CAS so nicht stehen lassen.

Die Aufregung in Leverkusen aber wirkt etwas aufgesetzt und übertriebe­n. Denn vergessen wir nicht: Bayer musste ja damit rechnen, dass sein Spieler irgendwann einmal zur Rechenscha­ft gezogen wird.

Der türkische Fußballer hatte als 17Jähriger – also im Jahre 2011 – einen Vertrag bei Trabzonspo­r unterzeich­net, jedoch seinen Kontrakt beim Karlsruher SC gleichzeit­ig verlängert. Auch die Mühlen der SportJusti­z mahlen langsam. Von einer erzieheris­chen Maßnahme, was eine Strafe ja darstellen soll, kann nach solch einem langen Zeitraum jedoch nicht die Rede sein. Bitter ist das Urteil aus sportliche­r Sicht. Çalhanoglu erzielte in dieser Saison bereits sechs Tore für seine Mannschaft vor. Und weil die Sperre erst nach Ende der Transferpe­riode öffentlich wurde, konnte Leverkusen auch nicht mehr auf dem Markt reagieren.

Aber: Wer mehrere Verträge zur gleichen Zeit abschließt, darf sich nicht über eine Strafe wundern.

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