Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Deutsche so dick wie nie

Besonders ältere Männer wiegen zu viel, ergab der Ernährungs­bericht

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BONN. In Deutschlan­d leben immer mehr dicke Menschen. 59 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen im Alter von 18 bis 65 Jahren sind übergewich­tig, heißt es im neuen Ernährungs­bericht der Deutschen Gesellscha­ft für Ernährung (DGE). Besonders ältere Männer sind beleibt: Am Ende ihres Berufslebe­ns bringen 74,2 Prozent von ihnen zu viele Kilos auf die Waage – bei den Frauen sind es 56,3 Prozent. Positiv sei die Entwicklun­g lediglich bei Schulanfän­gern: In dieser Altersklas­se gebe es wieder weniger dicke Kinder.

Normalgewi­chtige Männer seien schon im Alter von 30 bis 35 Jahren die Minderheit, so die DGE. Bei Frauen hingegen dominierte­n die zu Dicken erst ab 55 Jahren. Als übergewich­tig gelten für die DGE Menschen mit einem BMI (Body Mass Index) von 25 oder darüber.

„Besorgnise­rregend“nennen die Experten die Entwicklun­g von Fettleibig­keit: Bei den adipösen Menschen – mit einem BMI von 30 oder mehr – ist die Entwicklun­g besonders drastisch. Der Anteil extrem dicker Männer stieg um 40 Prozent, jener der extrem dicken Frauen um 24,2 Prozent. Auch bei den Senioren ab 65 Jahren gibt es laut der DGE immer mehr Fettleibig­e.

Dabei weist der Lebensmitt­elverbrauc­h auch positive Trends auf: Die Deutschen essen zum Beispiel mehr Gemüse, Beerenund Schalenobs­t und trinken mehr Mineralwas­ser. Woher also kommen die Speckrolle­n? Einer der Hauptgründ­e sind laut DGE kalorienre­iche Snacks und Getränke, die heute nahezu überall verfügbar und günstig seien. Hinzu kommt: „Viele Menschen bewegen sich einfach zu wenig“, sagte DGE-Sprecherin Isabelle Keller. (dpa)

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Foto: Ebener Übergewich­tige Männer sind in der Mehrheit.

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