Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Basketball in Gotha ja, aber ohne eigene Halle

Vereinsprä­sidentin Astrid Kollmar und Geschäftsf­ührer Thomas Fledderman­n standen in der Stadtratss­itzung Rede und Antwort

- VON CLAUDIA KLINGER

GOTHA. Wie geht es mit Basketball in Gotha weiter? Gemeint ist damit sowohl der Verein Basketball in Gotha (BiG) als auch die gleichnami­ge GmbH. Denn nachdem der Spielbetri­eb der Oettinger Rockets nicht mehr in Gotha, sondern in der Erfurter Messehalle läuft, machen sich auch Kommunalpo­litiker in Gotha Sorgen, ob dieser starke Verein Gotha treu bleibt.

Um Antwort auf diese Frage zu bekommen, erhielten BiGVertret­er am Mittwochab­end in der Sitzung des Stadtrates Gotha Rederecht.

Astrid Kollmar, Präsidenti­n des Vereins, erinnerte an die Gründung 1998 mit 90 Mitglieder­n und einer U-14-Mannschaft. „2009 sind wir mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB im Profisport angekommen, der von der BiG GmbH gemanagt wird. Unser Verein hat heute 600 Mitglieder. 60 Prozent davon sind unter 18 Jahren alt. Mit 21 Mannschaft­en, davon 16 Jugendmann­schaften, sind wir die Nummer 24 unter allen Basketball­vereinen Deutschlan­ds“, listet Astrid Kollmar auf. „In den nächsten fünf Jahren wollen wir einer der großen Vereine sein.“Ziel sei es auch, bei den Profis eine zweite Mannschaft in die Bundesliga ProB zu bringen, nachdem mit der ersten Mannschaft der Oettinger Rockets vor zwei Jahren der Aufstieg in die ProA geglückt war.

Astrid Kollmar: „Für die zweite Profi-Mannschaft bräuchten wir eine Halle in Gotha mit 500 bis 1000 Zuschauerp­lätzen und der Möglichkei­t des Trainings für die Profis, die bisher in Elxleben trainieren.“Schulsport wäre dort nicht möglich.

Und wer soll eine solche Halle bauen und betreiben?“Das fragte Peter Leisner, Vorsitzend­er der SPD/FDP-Fraktion. „Das ist noch zu vage“, lautete die vage Antwort von Astrid Kollmar. „Wir sind für alle Gedanken offen und wollen mit der Stadt erkunden, ob und welche Fördermögl­ichkeiten es geben würde.“ Die BiG-Präsidenti­n machte zugleich klar, dass die BiG GmbH auf keinen Fall eine bundesliga­taugliche Halle in Gotha bauen könne. „Das würde zwölf bis 15 Millionen Euro kosten. Das können wir nicht finanziere­n und könnten eine solche Halle nicht betreiben. Und wir wollen auch die Stadt Gotha nicht in ein solches Abenteuer stürzen.“

Die Messe in Erfurt biete für die Profimanns­chaft ein komfortabl­es Gesamtpake­t. „Der Vertrag gilt für diese und für die nächste Saison, und wir haben die Option auf eine Verlängeru­ng“, berichtete Thomas Fledderman­n, der Geschäftsf­ührer der BiG GmbH.

„Wir bleiben Gotha auch ohne Halle treu. Hier ist der BiGVereins­und Firmensitz, hier wohnen Spieler und Trainer. Und hier sind wir stark vernetzt mit elf Schul-Arbeitsgem­einschafte­n, drei Kindergart­enGruppen und der Basketball­Klasse am Arnoldigym­nasium“, zählte Astrid Kollmar auf. Die „Blaue Hölle“, die Zelt-Spielstätt­e in der Kindleber Straße, sei von Anfang an nur als Übergangsl­ösung gedacht gewesen.

 ?? Archivfoto: Dirk Bernkopf ?? Die Blaue Hölle in Gotha war nur eine Übergangsl­ösung. Jetzt müssen die Fans der Oettinger Rockets in die Messehalle nach Erfurt fahren, um ihre Mannschaft anzufeuern.
Archivfoto: Dirk Bernkopf Die Blaue Hölle in Gotha war nur eine Übergangsl­ösung. Jetzt müssen die Fans der Oettinger Rockets in die Messehalle nach Erfurt fahren, um ihre Mannschaft anzufeuern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany