Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Zwei Joker stechen – Wacker dreht das Spiel
In der FußballRegionalliga gewinnt Nordhausen gegen Babelsberg nach 0:2 noch 3:2. Harrer und Sailer treffen
Nach dem hart erkämpften Pokalfinale will sich Wacker Nordhausen nun auch in der Regionalliga nach vorn arbeiten. Doch gegen den SV Babelsberg erlebten fast 700 Zuschauer beim 3:2 (0:1) zunächst eine Fehlzündung. Doch dann stachen die Joker.
Für Trainer René van Eck und den Vorstand des Vereins war der 1:0-Sieg gegen Meuselwitz offenbar die richtige Weichenstellung für eine gemeinsame Zukunft. „Wir haben in dieser Woche zielführende Gespräche geführt, die wir fortsetzen werden. Wir wollen weiter zusammenarbeiten“, bekräftigte Präsident Nico Kleofas die Absicht, mit dem 51 Jahre alten Rotterdamer bald einen Vertrag abzuschließen. Van Eck, der zuvor unter anderen in Jena, Nürnberg und Aachen aktiv war, hatte seit seiner Verpflichtung per Handschlag in Nordhausen erklärt, gern im „Fußball-Land Deutschland“zu arbeiten.
Gegen Babelsberg musste der Wacker-Trainer die Elf erneut erheblich umbauen. Neben Chaftar (Adduktorenprobleme) und Yelen (Wasser im Knie) fehlten gestern auch zwei Leistungsträger des Pokalhalbfinales. Torschütze Becken wollte gern spielen, wurde aber vom Trainer wegen eines kleinen Muskelfaserisses im Oberschenkel geschont. Schulze ließ sich am Montag einen Fettknoten am Hinterkopf entfernen und die Wunde war noch nicht restlos verheilt. Für Becken rückte Djengoué auf die Manndeckerposition. Vorn bildeten Scholl, Semmer und Hägler und Pfingsten-Reddig eine Offensivquartett. Damit hatte Van Eck seine Mauer aus dem Pokal im LigaAlltag eingerissen.
Doch Wacker spielte wieder nach dem Motto: Ballbesitz wird überbewertet. Babelsberg dominierte die Partie. Doch die erste gute Chance hatte Semmer, der von Scholl schön in Szene gesetzt wurde (13.). Das war‘s dann aber. Nach einer halben Stunde wurde es sogar richtig kritisch für die Gastgeber. Babelsberg erhöhte den Druck. Bei Beyazits Chancen (24.,33.) hatte Wacker noch Glück. Dann foulte Djengoué den gefährlichsten Stürmer der Gäste im Strafraum. Cubukcu verwandelte sicher (41.) zur Babelsberger Führung.
Wacker wirkte nun energischer. Doch als Günzel gleich zweimal den Ball vertändelte und sich Sindik sich mit dem 2:0 bedankte (55.), schien die Partie entschieden. Doch dann der Anschluss: Harrer war nur Sekunden auf dem Platz, als er per Kopf zum 1:2 traf. Dann stach der nächste Joker. Harrer passte auf Sailer, der rutschte zum 2:2 hinein (78.). Dann hatte Wacker Glück, als Shalas Schuss am Pfosten landete. Als Harrer nochmals richtig stand (86.), war das Spiel gedreht.