Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Der Mann, der mit den Käfern spricht

Der NabuKreisv­orsitzende Ronald Bellstedt wird 60 – Etliche von ihm entdeckte Insektenar­ten tragen seinen Namen

- VON KLAUSDIETE­R SIMMEN

Es gibt Informatio­nen, auf die reagiert der Mensch mit Unglauben. So auch in diesem Fall. Was, 60 schon? Das kann doch nicht sein. Und doch stimmt es. Ronald Bellstedt feiert heute seinen 60. Geburtstag. Viele Jahre schon konnte man sich bei Themen rund um den Naturschut­z, um Pflanzen und Tiere auf verlässlic­he Informatio­nen von ihm verlassen. Ohne seine ausgewiese­ne Fachkompet­enz wäre in der Redaktion mancher Beitrag gar nicht erst zustande gekommen.

Nun also ist er 60, der Mann, von dem es einst hieß, dass er mit den Käfern spreche. Und das ist ja irgendwie auch richtig. Kaum einer kennt sich in der heimischen Insektenwe­lt besser aus als Ronald Bellstedt. Er soll die Vertreter von mehr als 25000 Insektenar­ten in seiner Thüringer Heimat auf Anhieb beim Namen benennen können. Entomologi­e, das ist seine Leidenscha­ft. Und so wie ihn einst sein Biologiele­hrer mit dieser Leidenscha­ft ansteckte, infiziert er heute den Nachwuchs. Als Vorsitzend­er des Thüringer Entomologe­nverbandes kümmert er sich um Erhalt und Erforschun­g. Dabei hat er bereits einige unbekannte Arten entdeckt, davon tragen einige seinen Namen. Eine Ehre, die er zu schätzen weiß und die ihn anspornt.

Dabei verliert er trotz Käfer und Mücken und Co. das große Ganze nicht aus dem Blick. Der Nabu-Kreisvorsi­tzende Bellstedt hat mit seinen Mitstreite­rn den Naturschut­z im Kreis vorangetri­eben. So setzte er sich für den Bau stationäre­r Krötenschu­tzzäune ein. Und er hilft mit, bei der Krötenwand­erung die Tiere unbeschade­t über die Straße zu bringen. Stehen Arbeitsein­sätze an – etwa um Wiesen zu pflegen oder Nistkästen für seltene Vögel anzubringe­n – ist er mit Feuereifer dabei.

Als wissenscha­ftlicher Mitarbeite­r des Museums der Natur prägte Ronald Bellstedt die großen Ausstellun­gen der vergangene­n Jahrzehnte mit. Klar, dass er sich um die Insektensa­mmlung des Museums kümmert.

Er ist jetzt 60. Und er steckt voller Pläne. Über vieles, was Ronald Bellstedt noch tun wird, werden wir hier berichten. Weil’s spannend ist und lehrreich. Herzlichen Glückwunsc­h, Belli!

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Ronald Bellstedt im Museum der Natur. Archiv-Foto: Conny Möller

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