Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Thüringer Spargel gibt es nur noch bis zum Wochenende

Große Anbaubetri­ebe schließen gute Saison ab – Die letzten Stangen erfreuen sich großer Beliebthei­t

- VON BERND JENTSCH

In vielen Thüringer Haushalten kommt in diesen Tagen noch einmal frischer Spargel auf den Tisch.

„Wir haben eine sprunghaft gestiegene Nachfrage, offenbar haben viele Kunden registrier­t, dass die Saison zu Ende geht“, bestätigte Niklas Imholze vom Spargelhof in Kutzleben. Traditione­ll wird nach dem Johannista­g am 24. Juni kein Spargel mehr gestochen. Die Pflanzen benötigen dann Zeit, um Nährstoffe einzulager­n, erklärt der Fachmann.

Diese Saison sei eine gute gewesen, blickt Imholze zurück. Nach einem besonders zeitigen Start, kam die Kälte nach Thüringen zurück und ließ das Angebot an Spargel überschaub­ar bleiben. Erst rund um das Pfingstfes­t erfreuten sich das Königsgemü­se einer gesteigert­en Nachfrage.

450 Erntehelfe­r aus Rumänien und Polen waren in den Spitzenzei­ten auf den Feldern der Kutzlebene­r Firma unterwegs. Viele von ihnen haben inzwischen die Heimreise angetreten, aktuell sind noch 60 Erntehelfe­r damit beschäftig­te, die letzen Stangen von den Feldern zu holen. „Am Freitag ist für dieses Jahr endgültig Schluss“, kündigte Imholze an.

Waren die Thüringer zum Beginn der Spargelsai­son und in der kalten Zeit Ende April bereit bis zu 11,90 Euro für ein Kilo der besten Qualität der weißen Stangen zu zahlen, pegelte sich der Preis jetzt auf 7,90 Euro je Kilo ein, so Niklas Imholze.

Während er mit der Spargelsai­son unter dem Strich zufrieden ist, sieht es bei den Erdbeeren aus Kutzleben ganz anders aus. „Das wird die schlechtes­te Saison seit wir mit dem Erdbeeranb­au begonnen haben“, sagte Imholze. Das Unternehme­n habe vor allem die frühen Sorten auf die Beete gebracht und deren Blüten seien durch Nachtfröst­e im April schlicht erfroren, so Imholze.

Daher komme man in diesem Jahr lediglich auf ein Viertel der sonst üblichen Erntemenge. „In normalen Jahren holen wir etwa 100 Tonnen Beeren von den Feldern, in diesem Jahr werden es lediglich 25 bis 30 Tonnen sein“, so Imholze. Deshalb seien Thüringer Erdbeeren in diesem Jahr vergleichs­weise teuer. Die Kutzleber vertreiben ihre roten Früchte ausschließ­lich über den eigenen Hofladen und die Stände in Direktverm­arktung.

Auch auf den Felder in Herbsleben hat die Saison in diesem Jahr zwei Wochen früher begonnen, so Firmenchef Karl-Walter Hecht. „Das ließ uns auf eine Top-Saison hoffen“, sagt Hecht. Doch diese Hoffnung sei enttäuscht worden. „Ich bin nicht unzufriede­n“, blickt der Firmenchef auf eine normale Saison zurück. Sein Dank gilt den Mitarbeite­rn der Firma, den 240 Erntehelfe­rn und den Kunden, die der Firma die Treue halten.

 ??  ?? Spargelkön­igin Antonia Schieck präsentier­t in Kutzleben Thüringer Spargel. Archiv-Foto: Martin Schutt, dpa
Spargelkön­igin Antonia Schieck präsentier­t in Kutzleben Thüringer Spargel. Archiv-Foto: Martin Schutt, dpa

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