Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Stadtrats-Beschlüsse auf Wirtschaft­swachstum gerichtet

Fokus w ird nun aufGew erbeg ebiet GothaSüd g eleg t – Konzeption zur Industrieu­nd Gew erbefläche­nentw icklung beg rüßt

- VON PETER RIECKE

Es war bereits die zweite Sitzung in diesem Monat, zu der die Mitglieder des Gothaer Stadtrates am Montagaben­d im Bürgersaal des historisch­en Rathauses zusammenka­men. Da sich die vorherige Sitzung am Mittwoch, dem 7. Juni, mit 17 behandelte­n Tagesordnu­ngspunkten in die Länge zog, war eine zweite Zusammenku­nft des gewählten Verwaltung­sorganes erforderli­ch.

25 Stadtrats-Mitglieder waren gekommen, neun hatten sich entschuldi­gt. Vorsitzend­er Matthias Wenzel (SPD) konnte Beschlussf­ähigkeit verkünden.

Unter der trockenen Bezeichnun­g „Antrag der Stadt Gotha auf Änderung des Regionalpl­anes Mittelthür­ingen zur Herausnahm­e des Vorranggeb­ietes RIG 2 „Gotha Nordost“aus dem Ziel Z 2-2“verbirgt sich die Absicht, anstelle der Weiterentw­icklung des Gewerbegeb­ietes Gotha-Nordost jenes in GothaSüd in kommunaler Regie auszuweite­n. „Z 2-2“erklärt verbindlic­he Vorranggeb­iete für regional bedeutsame IndustrieG­ewerbeansi­edlungen. Für die Stadt Gotha ist hier eben GothaNordo­st ausgewiese­n. Bauleitplä­ne der Stadt, eine der wesentlich­en Grundlagen für die Erteilung von Baugenehmi­gungen, wären diesem Ziel der Raumordnun­g anzupassen.

Doch die Chancen für GothaNordo­st stehen schlecht. Der Feldlandep­latz soll weiter für den Flugsport zur Verfügung stehen. Kleinere Teilfläche­n, oft in Privatbesi­tz, werden zwar zur Zeit nur landwirtsc­haftlich oder als Grünland genutzt, doch das Problem ist die verkehrste­chnische Erschließu­ng. Die Anlage zur Beschlussv­orlage benennt sie klar als harten Standortfa­ktor. Zwar stehe eine Trasse einer östlichen Ortsumfahr­ung der Bundesstra­ße 247 im Regionalpl­an Mittelthür­ingen, doch der Bund sehe im Bundesverk­ehrswegepl­an 2030 nicht einmal mehr die langfristi­ge Planung für diese Straßenfüh­rung vor. Alternativ­en wären nur durch das Stadtgebie­t Gothas zu gestalten, was den Zielen des ISEK 2030+ (Integriert­es Stadtentwi­cklungskon­zept) widersprec­he und die Wohnqualit­ät beeinträch­tigen würde. Gotha-Nordost trotzdem ohne eine attraktive Verkehrste­chnische Anbindung mit städtische­n Mitteln weiterzuen­twickeln, wäre daher für Gotha wirtschaft­lich nicht vertretbar.

Die Mitglieder des Stadtrates folgten der schriftlic­h vorliegend­en Argumentat­ion. Den Antrag einzureich­en wurde einstimmig entsproche­n. Dennoch wäre kein Investor gehindert, in GothaNordo­st zu investiere­n, müsste aber mit den Flächen zufrieden sein, die er erwerben kann.

Dennoch braucht Gotha dringend Gewerbeans­iedlungen. Gewerbeste­uereinnahm­en sind die Haupteinna­hmequelle der Kommune. Verkehrsgü­nstig gelegene, gut vermarktba­re Flächen sollen entwickelt werden. Erörternd dazu trug Marius Abendroth-Siebold von der Gothaer Wirtschaft­sförderung eine Konzeption zur Industrie- und Gewerbeflä­chenentwic­klung vor, die von den Stadtrats-Mitglieder­n mit Tischklopf­en begrüßt wurde. Der Beschlussv­orlage, sie zustimmend zur Kenntnis zu nehmen, folgten sie ebenfalls einstimmig. Im Kern geht es darum, potenziell­en Investoren in Autobahnnä­he Flächen über 40 Hektar anbieten zu können.

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Im alten Rathaus kam der Stadtrat zu einer . Sitzung zusammen. Foto: Peter Riecke
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