Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Spezialein­satzkomman­dos klagen ihr Gehalt ein

Polizisten, die besonders riskante Jobs haben, sollten eigentlich eine Risikozula­ge erhalten. Doch die gibt es seit Jahren nicht

- VON KAI MUDRA

Zu ihren Aufgaben gehört es, Geiseln lebend zu befreien oder Sprengsätz­e zu entschärfe­n. Polizisten der Spezialkom­mandos des Landeskrim­inalamtes (LKA) riskieren immer wieder ihre Haut, damit die Thüringer ein wenig sicherer leben können. Doch wegen der Bezahlung dieser Beamten schwelt seit Jahren ein Streit über die Zulagen für ihre gefährlich­en Jobs.

Dem Verwaltung­sgericht Weimar liegen dazu aktuell 15 Klagen vor, bestätigte ein Sprecherin. Nach Informatio­nen unserer Zeitung sollen diese aus den Reihen des Spezialein­satzkomman­dos (SEK) des Mobilen Einsatzkom­mandos (MEK) und von den Entschärfe­rn stammen, die dem Kommando „Unkonventi­onelle Spreng- und Brandvorri­chtungen“(USBV) angehören.

Die Zahlung der Erschwerni­szulage sei auf Grund einer rechtliche­n Überprüfun­g seit 2010 ausgesetzt, hieß es vom LKA. Allerdings bestehe der Rechtsansp­ruch weiter.

Das habe nichts mit Wertschätz­ung der Polizei zu tun, wenn sich ein Vorgang so lange über Jahre hinziehe, kritisiert­e gestern der CDU-Innenexper­te Raymond Walk.

Die Gewerkscha­ft der Polizei fordert, die Zulagen wieder einzuführe­n. Mit der veränderte­n Sicherheit­slage hätte sich die Zahl der Einsätze der Spezialkom­mandos deutlich erhöht.

Zugenommen hat auch das Risiko für die Beamten. So rückten die Sprengstof­fexperten vor zwei Jahren 328 Mal aus, im Vorjahr waren es 487 Mal.

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