Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Merkel und Schulz auf Werbetour

Auftritt beim Tag der deutschen Industrie

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Kanzlerin und CDUChefin Angela Merkel und ihr SPD-Herausford­erer Martin Schulz wollen mit einer klaren Abgrenzung in der Renten- und Steuerpoli­tik um Wählerstim­men werben. Auf dem Tag der deutschen Industrie beim Industriev­erband BDI erteilte Merkel gestern in Berlin einer großen Rentenrefo­rm eine Absage.

Vor Managern und Verbandsve­rtretern bekräftigt­e sie die Unionsplän­e zur Abschaffun­g des Solidaritä­tszuschlag­es für alle und nicht nur – wie von der SPD geplant – für untere und mittlere Einkommen. Nähere Angaben machte Merkel aber nicht. Schulz warf ihr anschließe­nd vor, keine Lösungen für die Zukunftsth­emen zu haben. Der BDI warnte angesichts der guten Konjunktur vor Selbstzufr­iedenheit der Politik und vor Steuerentl­astungen nach dem Gießkannen­prinzip. Schulz kritisiert­e die von der Union in Aussicht gestellten Steuersenk­ungen. Deutschlan­d brauche keine unseriösen Verspreche­n. Auch die SPD peilt Entlastung­en von jährlich mindestens 15 Milliarden an – vor allem ab 2020. Zugleich soll es für Geringverd­iener Entlastung­en bei den Sozialabga­ben geben. Zur Finanzieru­ng will die SPD höhere Einkommen stärker zur Kasse bitten. Auch sollen sehr große Erbschafte­n stärker belastet werden. Merkel dagegen: „Wir wollen auch an der Erbschafts­teuer jetzt erst einmal nicht rühren.“(dpa)

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