Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Reform schöngered­et

DHBPokal bietet wenig Spannung

- VON THOMAS RUDOLPH

Ob die Verantwort­lichen beim Deutschen Handballbu­nd und der Bundesliga ihren eigenen Worten wirklich Glauben schenken?

Die beiden Thüringer Vereine ThSV Eisenach (2. Bundesliga) und der HSV Bad Blankenbur­g (Aufsteiger zur 3. Liga) hat es in der Auslosung zum Pokalvorru­ndenturnie­r heftig erwischt. Bei einem zu erwartende­n Sieg über den Drittligis­ten GroßBieber­au wartet am Tag darauf aller Voraussich­t nach der deutsche Meister RheinNecka­r Löwen auf die Wartburgst­ädter. Bad Blankenbur­g „darf“sich mit dem Bundesligi­sten TVB Stuttgart messen, der unter anderem die früheren Weltmeiste­r Johannes Bitter und Michael Kraus in seinen Reihen besitzt.

Man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man sagt, dass beide Klubs ihre Vorrundent­urniere nicht als Sieger überstehen. Nun kann sicher auch über fehlendes Losglück debattiert werden. Aber das Thüringer Duo steht exemplaris­ch für alle anderen Vereine unterhalb der Bundesliga, die ein Schicksal eint: die Chancenlos­igkeit, den DHBPokal gewinnen zu können.

Es mag verständli­ch sein, dass die Reform, die seit der Saison 2015/16 gilt, die hohe Belastung der Bundesliga­spieler reduzieren soll. Allerdings sprechen wir hier von einem Spiel weniger, als es zuvor der Fall war.

Für alle anderen Klubs dürfte die von Bund und Liga propagiert­e „Steigerung von Attraktivi­tät und Aufmerksam­keit des Pokalwettb­ewerbes“jedoch einen faden Beigeschma­ck haben. Wer geht schon gerne in ein Turnier, in dem er zu über 90 Prozent die erste Runde nicht übersteht? Der Weisheit letzter Schluss ist diese Form der Pokalaustr­agung jedenfalls nicht.

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