Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Explosion in Brüssel – Mann niedergesc­hossen

Nach einem Knall im Bahnhof Central der belgischen Hauptstadt bricht kurzzeitig Panik aus

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Im Brüsseler Bahnhof Central ist ein Mann nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft nach einer kleineren Explosion von Soldaten „neutralisi­ert“worden. „Es gab eine kleinere Explosion an oder bei dem Mann“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft am späten Dienstagab­end. Sie wisse nicht, ob der Mann lebe oder tot sei. Sonst sei niemand zu Schaden gekommen. Der geräumte Bahnhof werde durchsucht. Auch umliegende Gebäude würden vorsichtsh­alber geräumt. Die Lage sei inzwischen unter Kontrolle, sagte die Sprecherin. Medienberi­chte, denen zufolge die Person eine Sprengstof­f-Weste trug, wurden zunächst nicht bestätigt.

Augenzeuge­n hätten von einem Knall im Bahnhof berichtet, woraufhin viele Menschen schnell in Restaurant­s und andere Gebäude gelaufen seien. Der nahegelege­ne Große Platz, die Hauptsehen­swürdigkei­t der belgischen Hauptstadt, wurde nicht geräumt.

Die Bahngesell­schaft SNCB teilte mit, der Bahnverkeh­r sei auf Anweisung der Polizei unterbroch­en worden. Der unterirdis­ch gelegene Bahnhof Central ist einer der großen Umsteigeba­hnhöfe der belgischen Hauptstadt. Ein Regierungs­sprecher sagte, Premiermin­ister Charles Michel und Innenminis­ter Jan Jambon verfolgten die weitere Entwicklun­g.

In Brüssel patrouilli­eren an zahlreiche­n Orten Soldaten, nachdem die Spur der Attentäter von Paris, die im November 2015 130 Menschen töteten, in die belgische Hauptstadt führte. Im März 2016 verübten islamische Extremiste­n, die Verbindung­en zu der Pariser Gruppe hatten, zwei Bombenansc­hläge in Brüssel, am Flughafen und an einer U-Bahn-Station. Dabei starben Dutzende Menschen. Die Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) hatte sich zu den Taten bekannt. Am Donnerstag und Freitag findet in Brüssel der EU-Gipfel statt. (dpa/rtr)

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Ein Soldat steht vor dem Bahnhof Central in Brüssel. Foto: dpa

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