Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Feuerwehr sieht Chancen in der Gebietsreform
Regionalkonferenzen: Hoffnung auf mehr Hauptamt, damit Ehrenamt gelingen kann
Trotz erheblicher Fragen, die sich um die Gebietsreform und ihre Umsetzung ranken, wird das Thema in den Thüringer Feuerwehren nach wie vor intensiv diskutiert: In den vier Regionalkonferenzen des Thüringer Feuerwehrverbandes wurden von zahlreichen Kameradinnen und Kameraden die Chancen betont, welche sich mit der Reform bieten könnten – allerdings: An mehreren Stellen musste sich Innenstaatssekretär Udo Götze (SPD) auch mit Sorgen befassen. So zuletzt in Nordhausen. Dort schilderten Kameraden aus der Region die Angst, dass ihre Wehren zu Lasten größerer Orte geschlossen werden könnte. Ein Identitätsverlust wird befürchtet. Ein Kamerad aus dem Kyffhäuserkreis schilderte die Situation vor Ort: „Wenn die Gebietsreform kommt, dann wird die Feuerwehr geschlossen wird. So wird im Gemeinderat diskutiert.“ Götze versuchte, die Sorgen zu mildern, indem er seinerseits ein Plädoyer für möglichst viele Standorte hielt.
Deutlicher wird Nordhausens Landrat Ingo Jendricke (SPD), der als Nordhäuser Bürgermeister vor einigen Jahren mehrere Ortsteile zur Stadt Nordhausen dazu kommen sah – und mit ihnen auch die Feuerwehren. „Es gibt manchmal Ängste, die vollkommen unbegründet sind. Wir haben alle Wehren gelassen“, sagte Jendricke, der an mit den Kameraden zu mehreren Themen diskutierte. In Nordhausen hätten die Kameraden der Berufsfeuerwehre den ehrenamtlichen Kameraden dann viel Verwaltungsarbeit abgenommen – beispielsweise die Wartung der technischen Ausstattung.
Im Landesfeuerwehrverband gibt es die Hoffnung, dass im Falle größerer Strukturen mehr hauptamtliche Kräfte das Ehrenamt unterstützen können.