Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Skulpturen in Hof und Scheune
Offene Ateliers: Helga Wilfroth hält Erinnerung an ihren Mann wach
Das Tor zum kleinen Vier-Seitenhof mitten in Leina steht offen. Es lädt zum Hineingehen ein. Besucher blicken auf Stein- und Holz-Skulpturen mit ausladenden Formen. Eine Tür führt in ein Nebengelass des kleinbäuerlichen Anwesens.
Der ehemaligen Schweinestall ist eine Werkstatt. Büsten, Skulpturen „en miniature“und Werkzeuge stehen und liegen geordnet nebeneinander. Hier hat bis vor zwei Jahren der Bildhauer Rüdiger Wilfroth gearbeitet.
Der Tod hatte ihn im Oktober 2015 aus der Arbeit an seinem umfangreichen Werkverzeichnis gerissen. Helga Wilfroth hält die Erinnerung an sein Leben und Werk in würdiger Erinnerung. Im Mittelpunkt seines bildhauerischen Schaffens stand die menschliche Figur in der humanistischen Tradition der Moderne des 20. Jahrhunderts. Helga Wilfroth will seine Arbeiten zeigen. – „Was sonst“, sagt die ehemalige Kustodin für Gegenwartskunst im Schloss Friedenstein.
Nach dem Tod ihres Mannes beteiligte sie sich erstmals wieder an der Aktion „Offene Ateliers“des Verbands Bildender Künstler Thüringen. „Ich wollte die Arbeiten einfach noch mal öffentlich machen“, beschreibt sie ihren Beweggrund.
1981 war das Ehepaar Wilfroth nach Leina gezogen, um sich neue Arbeitsräume zu erschließen. „Nach der Wende sind hier die großen Holzfiguren entstanden“, sagt Helga Wilfroth und zeigt auf Skulpturen in der Scheune. Im Garten liegen Steinarbeiten wie „Die große Liegende“.
Jetzt bereitet Helga Wilfroth die Ausstellung „In memoriam Rüdiger Wilfroth“vor. Sie soll am
7. Dezember im Kunst-Forum Gotha eröffnet werden und bis Ende Februar 2018 zu sehen sein. Die Beteiligung am „Offenen Atelier“diente der Vorbereitung.