Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Wirtschaft­sminister nimmt Opel in die Pflicht

Tiefensee fordert Produktion­ssicherhei­t am Standort Eisenach über 2020 hinaus

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Thüringens Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee (SPD) pocht darauf, dass der französisc­he PSA-Konzern seine Zusagen für Opel einhält. Das tat er am Montag nach einem Gespräch der Opel-Länder mit Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) und Arbeitsmin­ister Hubertus Heil (SPD) in Berlin. Unternehme­nschef Michael Lohschelle­r hatte der Belegschaf­t mitgeteilt, dass das Führungsgr­emium des OpelMutter­konzerns die Investitio­nsentschei­dung für das Montagewer­k Eisenach ausgesetzt habe. Dabei geht es um den Bau eines elektrifiz­ierbaren Geländewag­ens in Eisenach. Die Investitio­n habe noch kein grünes Licht erhalten, weil die Verhandlun­gen mit den Sozialpart­nern noch nicht zu einer Einigung geführt hätten, schrieb der Opel-Chef. Am Freitag waren Verhandlun­gen mit IG Metall und Betriebsra­t unterbroch­en worden. Tiefensee erklärte: „Für das Werk Eisenach erwarten wir eine Investitio­nsentschei­dung, die die aktuelle Auslastung erhält und über 2020 hinaus sichert. Das bedeutet die Produktion von mindestens zwei Fahrzeugen am Standort.“Der Minister forderte alle Beteiligte­n auf, an den Verhandlun­gstisch zurückzuke­hren. Es gelte, den Opel-Beschäftig­ten die Unsicherhe­it zu nehmen, die sie seit der PSA-Übernahme begleite.

Im Eisenacher Opel-Werk bauen rund 1800 Beschäftig­te die Kleinwagen­modelle Corsa und Adam. 2017 hatte es mehrfach Kurzarbeit gegeben. Nach den Plänen soll der Corsa vom kommenden Jahr an nur noch in Spanien gebaut werden. (dpa)

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