Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Einstige Schüler erinnern sich
Unser erstes Treffen war vor ein paar Jahren in einem Weimarer Café am Rande einer Meisterklasse, die er gab, und er sagte: „Okay, Lorenzo, jetzt vide ton sac!“(schütte dein Herz aus) Seit diesem Moment kann ich ihm nichts mehr verbergen und ist unser Verhältnis von Vertrauen geprägt. – Nur beim Tennis mag er es nicht, auch nur einen Punkt zu verlieren ...
Nico Pasquet ist ein Kümmerer. Einer, der sich für seine Studenten interessiert. Einer, der sich mit ihnen und über sie identifiziert. Der sich für nichts zu schade ist.
Er hat einen „Riecher“für Dirigenten. Er ist ein Arbeitstier. Er hat das Herz auf dem rechten Flecken. Er hat so viel für mich getan, ich werde ihm immer dankbar sein.
Neben den sehr intensiven und lehrreichen Einzelbegegnungen mit Herrn Pasquet habe ich die Gruppenunterrichte besonders geschätzt. Dabei wurden auch Repertoire- und Planungsfragen besprochen, die uns auf unserem beruflichen Weg sehr weiterhelfen werden. Außerdem habe ich die Arbeit mit den Partnerorchestern im In- und Ausland genossen. – „Ojo, ritmo!!!“
Wir waren zum Dirigierkurs in Marienbad im Winter. Herr Pasquet hat uns im Auto mitgenommen, bei der Ankunft mussten wir uns durch gefühlt meterhohe Schneewehen kämpfen; alle anderen Fahrer hätten aufgegeben. Nicht so Herr Pasquet. Seitdem weiß ich, er ist nicht nur ein fantastischer Dirigierlehrer, sondern auch der unerschrockenste Autofahrer der Welt.
„Seien Sie der Chef!“– das bekamen wir im Unterricht häufig von Nicolás zu hören. Vermeintlich eine Selbstverständlichkeit für einen Dirigenten.
Aber mir ist nach Jahren im Beruf mehr und mehr bewusst geworden, wie zutreffend dieser Leitsatz ist und welche Tragweite er für fast alle Facetten des Dirigierens hat.
Nico Pasquet war und ist immer für einen da, egal zu welcher Stunde, egal ob in London oder im Wiener Musikverein letzte Woche! Sei es für einen Rat musikalischer als auch menschlicher Natur – egal in welcher Form: ob als Lehrer, Meister oder als Freund. Ich bin unendlich dankbar für alles, was er mir mitgegeben hat!
Ich hatte im September 2010 meinen ersten Unterricht, im November gewann ich den Donatella-Flick-Wettbewerb in London, der den Beginn meiner Karriere ausmachte! Dazwischen lagen viele intensive Stunden, er nahm sich extra Zeit für mich und diesen wichtigen Termin. – Einer seiner Lieblingssätze ist: „BBZ: Brahms braucht Zeit.“