Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Vergewalti­gung im Fan-Zug: Verdächtig­er stellt sich

Mann soll Tat einen Tag vor einem Haftantrit­t begangen haben

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Nach dem mutmaßlich­en sexuellen Missbrauch einer 19-Jährigen in ei-nem Fan-Zug hat sich ein gesuchter Verdächtig­er gestellt. Der Mann meldete sich am Montag zum Haftantrit­t in einer Justizvoll­zugsanstal­t in Nordrhein-Westfalen – wegen einer anderen Straftat. Der Mann habe eine Haftstrafe wegen Körperverl­etzung zu verbüßen, teilte die Polizei mit.

Die Polizei hatte intensiv nach dem Mann gesucht. Er gilt als Tatverdäch­tiger in einem Aufsehen erregenden Fall von sexuellem Missbrauch auf einer Zugtoilett­e. Die Tat soll sich in einem Zug voller Fußballfan­s auf der Rückreise vom Spiel Bayern München gegen Borussia Mönchengla­dbach ereignet haben. Die junge Frau und der tatverdäch­tige Deutsch-Pole lernten sich den Angaben nach im Zug kennen. „Danach gab es auf der Toilette im Zug nicht einvernehm­liche Polizisten am Zug in Mönchengla­dbach. Foto: H.-P. Reichartz

sexuelle Handlungen an der 19-Jährigen“, sagte Polizeispr­echer Wolfgang Röthgens. Die Frau hatte in der Nacht zu Sonntag aus der Bahn einen Notruf abgesetzt. Sie wurde in ein Krankenhau­s gebracht.

Für die Sicherheit in einem Fußball-Sonderzug ist der Veranstalt­er der Fan-Reise verantwort­lich. In diesem Fall hatte ein Privatmann aus Mönchengla­dbach den Zug von einem Schweizer Unternehme­n gemietet. Das Sicherheit­skonzept sah laut der Bundespoli­zei den Einsatz von 17 Ordnern vor. „Wenn im Vorfeld keine Gefahrenla­ge zu erkennen ist“, so ein Sprecher, „begleiten wir auch nicht.“Trotzdem hatte die Polizei den Zug im Blick: Sonderzüge seien „kein rechtsfrei­er Raum“, sagte Arnold Plickert, Chef der Polizeigew­erkschaft GdP.

In einem regulären Zug wäre die Bundespoli­zei womöglich an Bord gewesen. Nicht nur bei Risikospie­len wird mit Polizei, Bahn und Vereinen abgewogen, wo gewaltbere­ite Fans aufeinande­rtreffen könnten. Das Privatunte­rnehmen, bei dem der Fanzug gechartert worden war, erklärte gegenüber dem „Bonner Generalanz­eiger“, einen solchen Vorfall habe es „vorher noch nie gegeben“. (afi/dpa)

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