Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Hebammen fehlen auf dem Thüringer Land
Landesverband sieht in der OnlineVermittlung einen guten Lösungsansatz
In ländlichen Regionen Thüringens fehlen nach wie vor Hebammen. „Hier wird es schwierig, eine Hebamme zu finden“, sagt Annika Wanierke im TLZ-Gespräch.
Die Vorsitzende des Hebammenlandesverbandes Thüringen sieht vor allem in den Ausbildungszahlen der vergangenen Jahre den Grund dafür – denn die seien deutlich zu niedrig gewesen.
Aber auch die Vermittlung der Hebammen hat Schwierigkeiten mit sich gebracht. Abhilfe soll eine Online-Vermittlungsstelle schaffen, die seit Jahresbeginn freigeschaltet ist. „Mehr als 100 Hebammen haben sich darauf schon registriert“, schaut Wanierke heute am internationalen Hebammentag nicht unzufrieden darauf. Denn diese Vermittlungsmöglichkeit ermögliche werdenden Müttern eine effektivere Suche nach einer Geburtsbegleiterin für die Zeit vor, während und nach der Niederkunft. Wichtig sei aus ihrer Sicht gewesen, dass die Ausbildungszahlen für die Hebammen erhöht wurden.
In Fort- und Ausbildung sowie die zentrale Vermittlungsstelle für Hebammen investiere die Landesregierung in den nächsten zwei Jahren eine Million Euro. Darauf verweist die Sprecherin für Gleichstellungspolitik der Linksfraktion im Thüringer Landtag, Karola Stange. Sie sieht das als Beleg für die Anstrengungen der rot-rot-grünen Landesregierung, die Versorgungssituation zu verbessern.
Der AfD geht das nicht weit genug. Wiebke Muhsal, familienpolitische Sprecherin, kündigt für das nächste Plenum einen Antrag zur Hebammenarbeit an. Darin soll ein zwei Millionen Euro schwerer Fonds gefordert werden für die Finanzierung gestiegener Haftpflichtprämie freier Hebammen.
Zum dritten Mal wird auf dem Rennsteig an diesem Samstag und Sonntag im großen Stil um die Wette gewandert: Mehr als 100 Wanderer stellen sich bei der inoffiziellen Wanderweltmeisterschaft drei Strecken – darunter auch eine Tour mit rund 170 Kilometern Länge über den gesamten Rennsteig.
Diesen „XTREMMarathon“wollen 33 Teilnehmer in Angriff nehmen, wie Werner Wolf, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins „Pummpälzweg“, sagt. Darunter sind neben Deutschen auch Schweizer, Belgier und ein Niederländer. Die Tour soll laut Wolf nonstop erfolgen – also auch in der Nacht. Für den normalen Wanderweg mit der klassischen Marathon-Länge von 42 Kilometern haben sich mehr als
50 Teilnehmer angemeldet. Bei der 65 Kilometer langen Variante sind es mehr als 20.
„Wenn es auf Sylt einen World Cup fürs Surfen gibt, dann sollte es doch eine Wander-WM in Thüringen geben“, sagt Werner über die Idee hinter der Aktion. Der Freistaat gilt mit seiner großen Waldfläche und zentralen Lage als besonders beliebtes Wanderziel. Allerdings gebe es hinter dem Wettbewerb eben keinen Oberverband wie etwa die Fifa beim Fußball, sagt Werner.
Die Wanderer zahlen je nach Strecke für ihren Start zwischen
42 und 18 Euro. Dafür organisiert der nach einem Kobold im Thüringer Wald benannte „Pummpälzweg“-Verein unter anderem zwölf Versorgungspunkte entlang der Strecke.
Zu den Wettbewerbsregeln gehört, dass die Strecken gelaufen oder gewalkt, aber nicht gerannt werden. (dpa)