Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Hebammen fehlen auf dem Thüringer Land

Landesverb­and sieht in der OnlineVerm­ittlung einen guten Lösungsans­atz

- VON FABIAN KLAUS

In ländlichen Regionen Thüringens fehlen nach wie vor Hebammen. „Hier wird es schwierig, eine Hebamme zu finden“, sagt Annika Wanierke im TLZ-Gespräch.

Die Vorsitzend­e des Hebammenla­ndesverban­des Thüringen sieht vor allem in den Ausbildung­szahlen der vergangene­n Jahre den Grund dafür – denn die seien deutlich zu niedrig gewesen.

Aber auch die Vermittlun­g der Hebammen hat Schwierigk­eiten mit sich gebracht. Abhilfe soll eine Online-Vermittlun­gsstelle schaffen, die seit Jahresbegi­nn freigescha­ltet ist. „Mehr als 100 Hebammen haben sich darauf schon registrier­t“, schaut Wanierke heute am internatio­nalen Hebammenta­g nicht unzufriede­n darauf. Denn diese Vermittlun­gsmöglichk­eit ermögliche werdenden Müttern eine effektiver­e Suche nach einer Geburtsbeg­leiterin für die Zeit vor, während und nach der Niederkunf­t. Wichtig sei aus ihrer Sicht gewesen, dass die Ausbildung­szahlen für die Hebammen erhöht wurden.

In Fort- und Ausbildung sowie die zentrale Vermittlun­gsstelle für Hebammen investiere die Landesregi­erung in den nächsten zwei Jahren eine Million Euro. Darauf verweist die Sprecherin für Gleichstel­lungspolit­ik der Linksfrakt­ion im Thüringer Landtag, Karola Stange. Sie sieht das als Beleg für die Anstrengun­gen der rot-rot-grünen Landesregi­erung, die Versorgung­ssituation zu verbessern.

Der AfD geht das nicht weit genug. Wiebke Muhsal, familienpo­litische Sprecherin, kündigt für das nächste Plenum einen Antrag zur Hebammenar­beit an. Darin soll ein zwei Millionen Euro schwerer Fonds gefordert werden für die Finanzieru­ng gestiegene­r Haftpflich­tprämie freier Hebammen.

Zum dritten Mal wird auf dem Rennsteig an diesem Samstag und Sonntag im großen Stil um die Wette gewandert: Mehr als 100 Wanderer stellen sich bei der inoffiziel­len Wanderwelt­meistersch­aft drei Strecken – darunter auch eine Tour mit rund 170 Kilometern Länge über den gesamten Rennsteig.

Diesen „XTREMMarat­hon“wollen 33 Teilnehmer in Angriff nehmen, wie Werner Wolf, Vorsitzend­er des veranstalt­enden Vereins „Pummpälzwe­g“, sagt. Darunter sind neben Deutschen auch Schweizer, Belgier und ein Niederländ­er. Die Tour soll laut Wolf nonstop erfolgen – also auch in der Nacht. Für den normalen Wanderweg mit der klassische­n Marathon-Länge von 42 Kilometern haben sich mehr als

50 Teilnehmer angemeldet. Bei der 65 Kilometer langen Variante sind es mehr als 20.

„Wenn es auf Sylt einen World Cup fürs Surfen gibt, dann sollte es doch eine Wander-WM in Thüringen geben“, sagt Werner über die Idee hinter der Aktion. Der Freistaat gilt mit seiner großen Waldfläche und zentralen Lage als besonders beliebtes Wanderziel. Allerdings gebe es hinter dem Wettbewerb eben keinen Oberverban­d wie etwa die Fifa beim Fußball, sagt Werner.

Die Wanderer zahlen je nach Strecke für ihren Start zwischen

42 und 18 Euro. Dafür organisier­t der nach einem Kobold im Thüringer Wald benannte „Pummpälzwe­g“-Verein unter anderem zwölf Versorgung­spunkte entlang der Strecke.

Zu den Wettbewerb­sregeln gehört, dass die Strecken gelaufen oder gewalkt, aber nicht gerannt werden. (dpa)

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