Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Niederlage im Streit um Abgase

Klage gegen EUKommissi­on

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Im Streit über zu schmutzige Luft in Städten sind gut 1400 Bürger vor dem EU-Gericht mit einer Schadeners­atzklage gegen die EU-Kommission gescheiter­t. Die Kläger hatten der Behörde vorgeworfe­n, bei der Umstellung auf ein neues Prüfverfah­ren für Autoabgase

2016 zu laxe Grenzwerte angesetzt zu haben. Das Gericht entschied jedoch am Freitag in Luxemburg gegen sie. Schäden und persönlich­e Beeinträch­tigungen seien nicht nachgewies­en worden. Damit ist der Streit aber noch nicht erledigt.

Es geht um das neue Prüfverfah­ren im Fahrbetrie­b (Real Driving Emissions), das nach dem Dieselskan­dal für die Zulassung neuer Autos eingeführt wurde. Es soll sicherstel­len, dass Schadstoff-Grenzwerte auch im normalen Straßenver­kehr eingehalte­n werden und dass Hersteller keine Betrugssof­tware einsetzen. Doch wurde den Autobauern wegen der härteren Prüfmethod­e Spielraum eingeräumt: Sie dürfen die mit der Euro-6Norm festgelegt­en Grenzwerte vorerst deutlich überschrei­ten.

Die Kläger machten geltend, die EU-Kommission habe Pflichten verletzt. Sie klagten auf symbolisch­en Schadeners­atz von je

1000 Euro, weil die Luft und damit ihre Gesundheit schlechter würden. Auch hätten sie das Vertrauen verloren, dass die EUBehörden Umweltzers­törung wirklich bekämpften. (dpa)

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