Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Rettet den Dino!

- VON MARKO DEICKE

Stegosauru­s, Tyrannosau­rus oder Allosaurus alle sind schon ausgestorb­en. Auch der DrittligaD­ino RotWeiß Erfurt musste dieses Jahr dran glauben. In Lebensgefa­hr befindet sich aber weiterhin der ErstligaDi­no Hamburger SV.

Gefühlt jedes Jahr kämpfen die Hanseaten, die seit Gründung der Bundesliga 1963 nie woanders gespielt haben, gegen den Abstieg. In den vergangene­n fünf Spielzeite­n rettete sich der HSV zweimal über die Relegation zurück ins Leben, vor Jahresfris­t verließ der angeschlag­ene Oldie die Intensivst­ation erst am letzten Spieltag. Wird es nicht endlich Zeit, den Dino von seinen Leiden zu erlösen? Ein Verein, der mit fast einem doppelt so hohen Etat (55 Millionen Euro) in die Saison geht als der fast gerettete SC Freiburg (30 Millionen), muss mehr aus sich machen. Einen Ausrutsche­r kann es immer geben, doch in den letzten Jahren gab es einige zu viel.

Inzwischen ist der Dino wieder einmal auf dem Weg der Besserung – aber noch nicht über den Berg. Mit zwei Siegen an den letzten beiden Spieltagen hat er sein vorzeitige­s Aussterben verhindert. Was ihm Mut macht, ist die Spielweise in diesen Partien. Die Siege waren überzeugen­d. Lewis Holtby, zuletzt treffsiche­rer Angestellt­er des Hamburger Jurassic Parks, spricht sogar vom „ersten Mal Fußball spielen in vier Jahren“. Ein Lob für Trainer Christian Titz, ein Seitenhieb an sechs Trainer zuvor, die es nicht schafften, den HSV zumindest ins gesicherte Mittelfeld zu führen.

Einige würden die erneute Rettung des HSV bestimmt cool finden. Und sind wir mal ehrlich: Würden wir uns nicht auch lieber Hamburg als Wolfsburg in der 1. Liga wünschen? Dann wäre zumindest nächste Saison Platz 16 wieder vergeben.

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