Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Rettet den Dino!
Stegosaurus, Tyrannosaurus oder Allosaurus alle sind schon ausgestorben. Auch der DrittligaDino RotWeiß Erfurt musste dieses Jahr dran glauben. In Lebensgefahr befindet sich aber weiterhin der ErstligaDino Hamburger SV.
Gefühlt jedes Jahr kämpfen die Hanseaten, die seit Gründung der Bundesliga 1963 nie woanders gespielt haben, gegen den Abstieg. In den vergangenen fünf Spielzeiten rettete sich der HSV zweimal über die Relegation zurück ins Leben, vor Jahresfrist verließ der angeschlagene Oldie die Intensivstation erst am letzten Spieltag. Wird es nicht endlich Zeit, den Dino von seinen Leiden zu erlösen? Ein Verein, der mit fast einem doppelt so hohen Etat (55 Millionen Euro) in die Saison geht als der fast gerettete SC Freiburg (30 Millionen), muss mehr aus sich machen. Einen Ausrutscher kann es immer geben, doch in den letzten Jahren gab es einige zu viel.
Inzwischen ist der Dino wieder einmal auf dem Weg der Besserung – aber noch nicht über den Berg. Mit zwei Siegen an den letzten beiden Spieltagen hat er sein vorzeitiges Aussterben verhindert. Was ihm Mut macht, ist die Spielweise in diesen Partien. Die Siege waren überzeugend. Lewis Holtby, zuletzt treffsicherer Angestellter des Hamburger Jurassic Parks, spricht sogar vom „ersten Mal Fußball spielen in vier Jahren“. Ein Lob für Trainer Christian Titz, ein Seitenhieb an sechs Trainer zuvor, die es nicht schafften, den HSV zumindest ins gesicherte Mittelfeld zu führen.
Einige würden die erneute Rettung des HSV bestimmt cool finden. Und sind wir mal ehrlich: Würden wir uns nicht auch lieber Hamburg als Wolfsburg in der 1. Liga wünschen? Dann wäre zumindest nächste Saison Platz 16 wieder vergeben.
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