Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Eigenes Funknetz soll bei Stromausfall helfen
EnergieUnternehmen wollen Kommunikation und Versorgung sicherer machen
Tausende kleine Anlagen zur Stromerzeugung stellen das bundesweite Netz vor immer neue Herausforderungen.
Täglich sind mehrfach Eingriffe in das Netz notwendig, um es zu stabilisieren. Einen flächendeckenden Stromausfall will man natürlich vermeiden, für einen solchen aber auch gerüstet sein. Deshalb haben gestern in Berlin Energieversorger aus ganz Deutschland – darunter die Thüringer Energie AG (Teag) – ihre Pläne zum Aufbau eines eigenen Funknetzes präsentiert.
„Die Energiewende hat unsere Stromversorgungssysteme einer radikalen Veränderung unterworfen. Die vielen dezentral und unregelmäßig einspeisenden Wind- und Solaranlagen und das darauf abgestimmte Speicher- und Lastmanagement beim Kunden erhöhen den Steuerungsbedarf enorm“, erläuterte Stefan Reindl, Sprecher des Vorstands der Teag, die Beweggründe der an den Projekt beteiligten Unternehmen.
Um jederzeit eine zuverlässige Versorgung zu gewährleisten, müssten sämtliche Einheiten des Systems digital vernetzt werden. „Wir als Energiewirtschaft wollen diese Digitalisierung vorantreiben. Doch dafür brauchen wir eine leistungsfähige, sichere und hoch verfügbare Kommunikationsinfrastruktur“, sagte Reindl.
Die Energieversorger und Netzbetreiber Ewe Netz, Netzgesellschaft Düsseldorf, Rheinenergie, Teag, Wemag und Westfalen-Wesernetz investieren in neue Funknetze. Diese sollen vor allem zur Steuerung der Stromnetze und zur Notfallkommunikation eingesetzt werden. Anders als übliche Telekommunikationsnetze funktionieren die Funknetze mit einer sehr hohen örtlichen und zeitlichen Verfügbarkeit. So kann die Stromversorgung sicher gesteuert und im Notfall schnell wiederhergestellt werden.