Thüringische Landeszeitung (Gotha)
40 Millionen Euro für Erforschung des SED-Unrechts
Wissenschaftler aus Jena, Erfurt und Weimar mit Projekten zu Diktaturerfahrung und Altstadtzerfall in der DDR werden gefördert
Zur tieferen Erforschung der DDR-Geschichte und des SED-Unrechts fördert das Bundesforschungsministerium 14 Forschungsverbünde mit bis zu 40 Millionen Euro. Zu den Forschungsfragen zähle begangenes Unrecht, etwa in Haftanstalten, Erziehungsheimen, im Gesundheitswesen, sowie gegen Ausreisewillige, teilte das Ministerium am Dienstag mit.
Untersucht werden sollten auch „Modernisierungsblockaden“in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein weiterer Fokus liege auf den Nachwirkungen der DDR und ihres Endes bis heute. Von der Förderung profitieren Projekte unter der Federführung von Universitäten in Jena, Berlin, Leipzig, Mainz, Kiel, München, Bremen, Kaiserslautern, Dresden und Bochum. „Viele Menschen in unserem Land haben nur ein geringes Wissen über die DDR“, so Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU). Wissenslücken sollten geschlossen werden. „Denn für freie und demokratische Gesellschaften ist es entscheidend, die eigene Vergangenheit zu kennen und kritisch zu hinterfragen.“Die Forschungsergebnisse sollten in die Gesellschaft getragen, Gedenkstätten und andere Akteure in die Verbünde einbezogen werden.
Der Start der Projekte soll ab Herbst dieses Jahres sein. Die DDR-Forschung soll in der deutschen Hochschul- und Forschungslandschaft verankert werden. (dpa/red) • • •