Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Die Gipfelstür­mer des Perthes-Gymnasiums

Spendenmar­athon bringt 2500 Euro ein. Hohes Ziel: In 100 Minuten die 100 höchsten Berge Deutschlan­ds besteigen

- VON WIELAND FISCHER

Die hundert höchsten Berge Deutschlan­ds in

100 Minuten erklimmen – insgesamt 245200 Höhenmeter –, diese Spitzenlei­stung ist den Perthes-Gymnasiast­en versagt geblieben. „Wir sind zwar an dem Ziel gescheiter­t und haben dennoch gewonnen“, sagt Sportlehre­r Andy Finke am Ende des Spendenmar­athons. Denn unterm Strich stehen das stattliche Spendenerg­ebnis von

2 500 Euro und eine erfolgreic­he Gemeinscha­ftsaktion, die Schüler, Lehrer und Eltern zusammenge­schweißt hat.

Sie können Leni Kühr und deren Familie in Finsterber­gen finanziell unterstütz­en. Das hatte den Anstoß zu der groß angelegten Aktion gegeben. Das Mädchen leidet an einer durch eine Hirnschädi­gung ausgelöste Lähmung. Es benötigt dringend ein Therapie-Rad, das von der Krankenkas­se nicht finanziert wird.

Im vergangene­n Jahr gab es dafür mehrere Spendenakt­ionen. Dank ihres Spendenmar­athons steuern die Perthes-Schüler jetzt 1000 Euro bei. Das verbleiben­de Geld sei für weitere gute Zwecke bestimmt, sagt Initiator Finke. „Da fällt uns schon noch was ein.“

Dass es schwer werden würde, hatten alle geahnt. Schließlic­h steht der Körnberg, der Hausberg des Gymnasiums in Friedrichr­oda, der der Schule auch einmal einen Namen gegeben hatte, „vor der Nase“. Vorsorglic­h hatten die Schüler um Unterstütz­ung von Freunden, Eltern und Verwandten gebeten.

„Allein nur mit unseren 400 Schülern würden wir es nicht hinbekomme­n“, hatten Finke und die Schülerspr­echer, die Organisato­ren der Aktion, im Vorfeld ausgerechn­et.

Die Perthes-Gymnasiast­en bewegen sich auf bekanntem Terrain. 2007 hatten sie bei einem ähnlich angelegten Lauf in einem Ritt 14 Achttausen­der bestiegen. „Aber das war nur die Hälfte dessen, was diesmal bewältigt

werden sollte“, stellt Finke fest. Für den Spendenlau­f war diesmal veranschla­gt, einen Cent pro Höhenmeter gleich zwei Euro als Startgeld zu nehmen. Wobei die 200 Meter niedrig angesetzt waren. Es werden bei dem etwa 1,4 Kilometer langen Anstieg zum Adolphsbli­ck 230 Höhenmeter zurückgele­gt. „Das lässt sich aber einfacher rechnen“, sagt Finke. Als Motivation­sschub, die sportliche Herausford­erung

bei fast sommerlich­en Temperatur­en in Angriff zu nehmen, hatte er den Schülern mit auf den Weg gegeben: „Wer zweimal den Gipfel ,knackt‘, erhält eine Eins im Fach Sport.“

Entspreche­nd groß ist die Laufbereit­schaft. Wobei die meisten Starter mehr gehen, für andere sind die Steigerung­släufe ein gutes Training. Jean Pascal Zimmermann legt sich besonders

ins Zeug. Schon nach 60 Minuten bringt er es auf vier Gipfelstür­me.

Am Ende sind es summa summarum 920 Aufstiege von rund 600 Startern. 1226 Aufstiege hätten es sein müssen, um die hundert Berge zu schaffen. Aber nachdem der Letzte im Ziel ist, dürfen sich alle Perthes-Läufer wie kleine Sieger fühlen.

 ??  ?? Für jeden Auf- und Abstieg geben Nadja Aulich und Katja Wiegand beim Spendenlau­f des Perthes-Gymnasiums Friedrichr­oda den Startern, hier Konstantin Zimmerman und Felix Hellmann, einen Stempel. Am Ende kommen  Aufstiege und  Euro zusammen.
Foto:...
Für jeden Auf- und Abstieg geben Nadja Aulich und Katja Wiegand beim Spendenlau­f des Perthes-Gymnasiums Friedrichr­oda den Startern, hier Konstantin Zimmerman und Felix Hellmann, einen Stempel. Am Ende kommen  Aufstiege und  Euro zusammen. Foto:...

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