Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Thomas Röhler führt internationales Team an
Der Jenaer Speerwerfer ist heute in Ostrava Kapitän einer Mannschaft, die die Tschechen herausfordert
Das ist selbst für Thomas Röhler nicht alltäglich. Der Speerwurf-Olympiasieger vom LC Jena führt heute bei der IAAF World Challenge im tschechischen Ostrava ein internationales Team ins Stadion, das die Athleten der Gastgeber herausfordert. „Das ist natürlich eine Ehre für mich. Im vergangenen Jahr hatten wir das Duell Tschechen gegen Deutschland, das wir klar gewonnen haben“, erinnert sich der 26-Jährige.
In diesem Jahr kann er aber nicht auf die Unterstützung von Johannes Vetter und Andreas Hofmann bauen. Weltmeister Vetter laboriert an einer Oberschenkelverletzung, Hofmann setzt aus. Deshalb stehen Röhler gegen die Hausherren Petr Frydrych, Jaroslav Jilek und Jakub Vadlejch diesmal der kenianische Ex-Weltmeister Julius Yego und Andrian Mardare aus Moldawien zur Seite. „Wichtiger als der Teamsieg ist mir aber die Einzelwertung“, sagt Röhler. Der Wettkampf „Golden Spike“ist eine Traditionsveranstaltung, der Sieg wäre auch ein Ausrufezeichen mit Blick auf die Heim-Europameisterschaft Anfang August in Berlin – gerade angesichts der starken tschechischen Konkurrenz. Mit dem Auto sind Röhler und Trainer Harro Schwuchow ins Nachbarland diesmal gereist. „Ein Flug wäre zu umständlich gewesen und ich hätte Probleme bekommen, meine Speer mitzunehmen“, erzählt er.
Die Müdigkeit, die seine deutschen Kontrahenten aktuell gepackt hat, verspürt der Olympiasieger noch nicht. In dieser „wichtigen Phase der Saison“will sich der Jenaer die nötige Wettkampfhärte holen. Die Meetings wie in Ostrava verstehen er und Coach Schwuchow als hervorragende Trainingseinheiten. Dafür wird auch der Reisestress in Kauf genommen.
Übrigens: Bei der World Challenge gibt es keine Gesamtwertung. Der Name ist von der IAAF als Zertifikat zu verstehen – für besondere Wettbewerbe.
Noch keine Müdigkeit beim Thüringer