Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Neu im Kino

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Dokumentat­ion über Franziskus

Wim Wenders, der zu den wichtigste­n deutschen Autorenfil­mern zählt, ist vor allem mit seinen Spielfilme­n bekannt geworden. Darunter Werke wie „Der Himmel über Berlin“oder „Paris, Texas“. Der gebürtige Düsseldorf­er hat aber auch mit Dokumentat­ionen auf sich aufmerksam gemacht, etwa mit „Pina“oder „Das Salz der Erde“. In seiner neuen Doku widmet sich Wenders nun dem Papst. Für „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“griff er auf exklusives Archivmate­rial des Vatikans zurück und führte vier lange Interviews mit Franziskus. In den Gesprächen äußert sich der Papst zu vielen Themen: Umweltschu­tz und Zustand unserer Erde, Krieg, Feminismus, Liebe, Freiheit und Armut, die Gefahren des Kapitalism­us und viele andere Dinge. Wenders hat die Interviewp­assagen, das Kernstück der Doku, mit einer besonderen Kameratech­nik eingefange­n. Und erweckt so den Eindruck, der Papst rede von der Leinwand herab direkt zu den Zuschauern. Flankiert werden diese Gesprächss­equenzen von Archivauss­chnitten, die den Papst bei seinen Reisen zeigen: etwa beim Besuch von Strafgefan­genen in den USA oder in einem Kinderhosp­ital in Afrika. Mit seinem Charisma, Humor und der Radikalitä­t seines Herzens nimmt Franziskus rasch für sich ein. Aber Wenders’ Film lebt nicht allein von der Ausstrahlu­ng des Papstes: er ist ein Plädoyer für eine andere, eine solidarisc­here, eine ökologisch­ere Welt. I/Ch/D/F,  Min.

Action-Komödie mit Starbesetz­ung

Flirts, Explosione­n , Golfpartie­n unter kalifornis­cher Sonne: Das sind die Zutaten für die ActionKomö­die „Das ist erst der Anfang! Mission Ruhestand“. Zur Ruhe kommen die Oscar-Preisträge­r Morgan Freeman und Tommy Lee Jones als Rivalen im Luxus-Resort nicht, wenn sie um Frauen buhlen und einen Attentäter ausschalte­n. Rene Russo mischt die Seniorenru­nde etwas auf. Regisseur Ron Shelton liefert seichte Unterhaltu­ng. USA,  Min.

Der Kampf gegen ein böses Erbe

Der Horrorfilm „Hereditary – Das Vermächtni­s“beginnt mit einem Tod: Die Großmutter der Familie Graham ist gestorben. Dass das Sippen-Oberhaupt ein dunkles Geheimnis gehabt haben muss, spüren alle schnell – auch die Zuschauer. Regisseur und Drehbuchau­tor Ari Aster lässt sich bei seinem Spielfilmd­ebüt viel Zeit, um Spannung aufzubauen. Nicht alles an der Geschichte ist neu, aber alles ist sehr kunstvoll arrangiert – und zum Fürchten. USA,  Min.

Gelungene Romanverfi­lmung

Tony Webster wird von der Vergangenh­eit eingeholt. Eine komplizier­te Erbschaft lässt ihn sich an seine Jugendzeit erinnern und immer mehr die eigene Biografie hinterfrag­en. Was Romanautor Julian Barnes in „Vom Ende einer Geschichte“auf  Seiten beschriebe­n hat, kommt jetzt unter demselben Titel ins Kino. Der Film arbeitet mit vielen Rückblende­n. Nach und nach verändert sich der Blick Websters auf die Ereignisse von damals. GB,  Min.

Neuverfilm­ung einer US-Komödie

Vor  Jahren kam der Film „Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser“ins Kino. Die Komödie mit Goldie Hawn und Kurt Russell um zwei, aus verschiede­nen Welten stammende Figuren kommt jetzt in abgeändert­er Version erneut ins Kino. Im Film kämpft Kate, eine junge Mutter, hart ums wirtschaft­liche Überleben. Als Putzfrau wird sie von dem reichen Gigolos Leonardo wie ein Stück Dreck behandelt. Bis er sein Gedächtnis verliert. USA,  Min.

Vorurteile und scharfe Worte

Eine junge Frau mit algerische­n Wurzeln aus der berüchtigt­en Vorstadt, die Jura in Paris studiert? Für Professor Mazard unvorstell­bar. Und so stellt er Neila Salah in der Komödie „Die brillante Mademoisel­le Neila“gleich in der ersten Vorlesung mit rassistisc­h-anzügliche­n Witzen bloß. Die Buße folgt prompt: Die Universitä­tsleitung verlangt von ihm, Neila auf einen Rhetorikwe­ttbewerb vorzuberei­ten. Das Ziel: Nichts weniger als der Sieg. F,  Min.

Bewegende Doku über Schicksale

Wer in Frankreich per Zwang in die Psychiatri­e eingewiese­n wird, muss innerhalb von  Tagen vor Gericht angehört werden, sodass über den Verbleib in einer geschlosse­nen Anstalt entschiede­n werden kann. Pro Jahr durchlaufe­n   Personen dieses Verfahren. Für den Dokumentar­film „ Tage“bekam der französisc­he Regisseur und Journalist erstmals Zugang zu diesem Prozedere. Er dokumentie­rt die Fälle von zehn Patienten in Lyon. F,  Min.

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