Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Die Landgemeinde Drei Gleichen rückt näher – wenn der Landtag zustimmt
Noch dieses Jahr müssen Bürgermeister sowie Gemeinderat neu gewählt werden, falls der freiwillige Zusammenschluss ab 1. Juli Gesetz wird
Die Zeit ist verdammt knapp: Erst nächste Woche entscheidet der Landtag in Erfurt über freiwillige Zusammenschlüsse von Gemeinden – bereits ab 1. Juli gilt dieses Gesetz dann. Stimmen die Abgeordneten zu, dann gehören die Gemeinden Drei Gleichen und Günthersleben-Wechmar ab dem neuen Monat zusammen und bilden eine Landgemeinde.
„Wir haben uns jedoch gut vorbereitet“, sagt Jens Leffler (CDU), der Drei-Gleichen-Bürgermeister. Schon im Dezember 2016 hatte er mit seinem Amtskollegen aus GüntherslebenWechmar, Frank Ritter (parteilos), einen Vertrag unterschrieben, der die Absicht zur Fusion dokumentierte – nachdem die Gemeinderäte dieser Idee mehrheitlich zugestimmt hatten.
Die neue Landgemeinde soll Drei Gleichen heißen. Das steht genauso im Vertrag wie die wichtigste Investition für jede der künftig acht Ortschaften.
Wieder müssen Straßen umbenannt werden
„Ja, es ändert sich einiges“, sagt Jens Leffler. „Die Ortsteile heißen in einer Landgemeinde Ortschaften, und natürlich gibt es dann auch Ortschafts- statt Ortsteilbürgermeister.“Auch Straßen müssten umbenannt werden. Dopplungen seien in einer Landgemeinde zwar erlaubt, „aber besser sind eindeutige Anschriften, das zeigen Erfahrungen aus anderen Landgemeinden“, weiß Leffler, der Bürgermeister der 2009 gebildeten Einheitsgemeinde Drei Gleichen ist. „Wir haben ja schon ein wenig Übung damit.“
Drei Gleichen und Günthersleben-Wechmar wirken bereits im Förderverein zusammen, der aus dem regionalen Entwicklungskonzept für die Region entstanden ist. Verbunden seien auch die Sportvereine – „es gibt
beim Nachwuchs im Fußball Spielgemeinschaften von den ganz Kleinen bis zu den A-Junioren. Und wir haben gemeinsame Kirchspiele“, sagt Frank Ritter.
Mit der Fusion verliert Ritter sein hauptamtliches Bürgermeisteramt, das Ende September ohnehin ausgelaufen wäre, – genau wie Jens Leffler. Für die neu gebildete Gemeinde muss nämlich noch in diesem Jahr ein neuer hauptamtlicher Bürgermeister gewählt werden. Auch die Gemeinderatswahlen, die turnusmäßig eigentlich erst 2019 stattfinden, müssen vorgezogen werden. „Der neue Gemeinderat
kann dann aber bis zur nächsten Thüringer Kommunalwahl 2024 bleiben – seine Amtszeit dauert etwas länger als üblich“, weiß Jens Leffler. „Den Haushaltsplan für 2019 zu diskutieren und zu beschließen, wird die erste Aufgabe für den neuen Gemeinderat sein. Dann folgen noch Satzungsumstellungen“, so Leffler.
„Wir hatten ja auch schon zwei gemeinsame Gemeinderatssitzungen mit den derzeitigen Abgeordneten und haben am 10. Juli eine weitere gemeinsame Beratung der bisherigen Gemeinderäte geplant. Es ist alles
auf einem guten Weg“, findet Frank Ritter.
Während sein Amtskollege Jens Leffler auf jeden Fall für die Bürgermeisterwahl der neuen Drei-Gleichen-Gemeinde kandidieren möchte, sieht Frank Ritter von einer Kandidatur ab.
Der Sitz der vergrößerten Drei-Gleichen-Gemeinde soll Wandersleben bleiben, „und wir arbeiten auch weiter – wie bisher Günthersleben-Wechmar – für Schwabhausen als erfüllende Gemeinde“, sagt Jens Leffler. Und es werde auch weiterhin eine Verwaltungsstelle in Günthersleben-Wechmar geben.