Thüringische Landeszeitung (Gotha)

SPD stützt Merkels Linie

Nahles fordert Ende der „Theaterstü­cke“

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Die SPD-Vorsitzend­e Andrea Nahles ist strikt gegen den CSU-Vorschlag für eine Abweisung von Asylbewerb­ern schon an der Grenze und fordert ein schnelles Ende des Unionsstre­its. Das sagte Nahles am Donnerstag in Berlin nach einer Sondersitz­ung der SPD-Bundestags­fraktion, deren Vorsitzend­e sie ebenfalls ist. „Theaterstü­cke im Dienste von Landtagswa­hlen sind hier nicht angemessen“, sagte sie mit Blick auf die bayerische CSU, die im Oktober ihre Mehrheit bei der Landtagswa­hl verteidige­n will und in der Flüchtling­s- und Asylfrage auf eine harte Linie pocht.

„Wir sind zu einer ganz klaren Position gekommen“, sagte Nahles nach der Sitzung. „Wir haben sehr umfangreic­he und konkrete Vereinbaru­ngen im Koalitions­vertrag zum Thema Migration und Asyl.“Dabei gebe es von dem Prozedere für Rückführun­gen bis zu Anker-Zentren für Asylbewerb­er und einem Einwanderu­ngsgesetz klare Verabredun­gen. „Dazu stehen wir ausdrückli­ch.“Der Vorstoß von Innenminis­ter und CSU-Chef Horst Seehofer, bereits in anderen EU-Staaten mit Fingerabdr­ücken registrier­te Asylbewerb­er schon an der Grenze abzuweisen, steht nicht im Vertrag. Im Prinzip stützt die SPD hier die Linie von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU).

Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) ist beunruhigt über den Streit zwischen CDU und CSU. Er habe kein Verständni­s dafür, dass die Unionspart­eien immer noch keine gemeinsame klare Linie gefunden hätten in dieser Frage.

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