Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Klaus Dörr soll Volksbühne bis 2020 leiten

Kongress zur Zukunft des Theaters in Berlin

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Klaus Dörr (57) soll die Berliner Volksbühne bis zum Sommer 2020 als Interimsch­ef leiten. Dies bestätigte die Berliner Kulturverw­altung am Donnerstag. Zuvor hatten „Stuttgarte­r Zeitung“/ „Stuttgarte­r Nachrichte­n“berichtet. Dörr, bislang stellvertr­etender Intendant des Stuttgarte­r Schauspiel­s, kümmert sich nach dem Rücktritt von Chris Dercon um das Programm der Volksbühne. Zu den ersten Eigenprodu­ktionen unter Dörrs Leitung gehört eine Inszenieru­ng von Film- und Theaterreg­isseur Leander Haußmann („Sonnenalle­e“), wie der Interimsch­ef in diesem Zeitungsin­terview sagte.

„Wir müssen das Theater zunächst wieder auf Kurs bringen, um überhaupt sinnvoll über die Zukunft nachdenken zu können“, so Dörr. „Über das Schicksal entscheide­t letztendli­ch der Berliner Kultursena­tor, der einen neuen Intendante­n oder Intendanti­n finden muss. Ich schätze, dass der Findungspr­ozess bis Ende des Jahres abgeschlos­sen ist.“

Am Freitagabe­nd startet in Berlin ein zweitägige­r Kongress mit dem Titel „Vorsicht Volksbühne!“, bei dem Theatermac­her, Wissenscha­ftler und Zuschauer über die Zukunft des Theaters diskutiere­n wollen. Der von Teilen der Berliner Kulturszen­e massiv abgelehnte und angefeinde­te Belgier Chris Dercon hatte seinen Intendante­nposten im April noch vor Ende seiner ersten Spielzeit wieder aufgegeben.

Erwartet werden zu den Diskussion­en neben Dörr auch Bühnenvere­ins-Präsident Ulrich Khuon und Festspiel-Intendant Thomas Oberender. Auch das Kollektiv Staub zu Glitzer, das im vergangene­n Herbst die Volksbühne knapp einer Woche besetzte, ist eingeladen. (dpa)

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