Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Iuliana starb, weil sie sich getrennt hatte

Mord an 15Jähriger in Viersen war eine Beziehungs­tat: Verlassene­r Freund wollte das Mädchen kontrollie­ren

- VON HUBERT WOLF

Sie war auf dem Weg in ein neues Leben. Iuliana, das getötete Mädchen aus der Stadt Viersen, hatte kurz vor der Tat wieder begonnen, zur Schule zu gehen, einen Termin bei der Drogenbera­tung hatte sie auch gemacht – und sich von ihrem Freund getrennt, der im alten Leben verharrte. Am Montagmitt­ag lauerte er ihr auf und erstach sie, so die Darstellun­g der Polizei. Das Motiv? „Eifersucht“, sagt Ingo Thiel.

Der 54-jährige Hauptkommi­ssar, Leiter der Mordkommis­sion, schildert am Donnerstag im Polizeiprä­sidium Mönchengla­dbach das, wie er sagt, „übliche Prozedere in schlecht laufenden Beziehunge­n“. Der 17-jährige Bulgare und die aus Rumänien stammende Iuliana lebten schon lange in Viersen am Niederrhei­n und waren seit Jahren zusammen.

Zuletzt aber habe er sie bedrängt und eingeengt: Sie sollte keine anderen Kontakte haben neben ihm, erklärt Ingo Thiel.

„Die Kleine wollte das nicht mehr. Sie hat sich zurückgezo­gen“, sagt der Ermittler. Das sagen Freunde und Mitschüler, das steht in Dialogen aus Kurznachri­chten.

Gut einen Tag nach der Tat stellte sich der polizeibek­annte Jugendlich­e in Begleitung einer Rechtsanwä­ltin auf einer Polizeiwac­he, er ist inzwischen verhaftet wegen Mordverdac­hts, schweigt aber weitestgeh­end. Ingo Thiel geht trotzdem davon aus, dass die Polizei den Täter hat. So passen ihre Wunden aus sechs Stichen zu der mutmaßlich­en Tatwaffe, einem Küchenmess­er mit einer langen Klinge. Außerdem fanden sich Spuren ihres Blutes an seiner Kleidung.

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