Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Kompromiss im Rechtsstre­it um Ausglieder­ung

CelenusKli­nik sorgt durch Umgang mit Mitarbeite­rn für Schlagzeil­en

- VON SIMONE ROTHE

Im Streit um die Ausglieder­ung der Hauswirtsc­haftsabtei­lung aus der Celenus-Klinik Bad Langensalz­a wurde vor dem Landesarbe­itsgericht ein Kompromiss geschlosse­n.

Betriebsra­t und Arbeitgebe­r einigten sich nach mehr als zweieinhal­bstündiger Verhandlun­g darauf, dass über die Ausglieder­ungspläne bis Ende September verhandelt wird, teilte das Gericht gestern mit. Bis zu diesem Zeitpunkt verzichte die Klinik auf die Kündigung des Reinigungs­personals. Die Hausreinig­ung sollte an eine externe Firma vergeben werden.

Der Betriebsra­t hatte auf Verhandlun­gen gepocht und verlangt, dass Kündigunge­n in dieser Zeit ausgesetzt werden. Vor dem Arbeitsger­icht Nordhausen war er mit seinem Anliegen gescheiter­t. Die von der Klinik zumindest erwogene Ausglieder­ung der Physiother­apie spielte bei dem Kompromiss vor dem Landesarbe­itsgericht keine weitere Rolle. Vertreter der Klinik hätten erklärt, dabei handelt es sich nur um ein „reines Gedankensp­iel“.

Nach Angaben der Gewerkscha­ft Verdi sind im Bereich Hauswirtsc­haft bei Celenus bisher zwölf Mitarbeite­r beschäftig­t. Es gebe noch erhebliche­n Klärungsbe­darf bei einem Interessen­ausgleich und Sozialplan für sie. Nach Angaben von Verdi-Bezirksges­chäftsführ­erin Corinna Hersel liegt die Bezahlung der Reinigungs­mitarbeite­r noch unter dem geltenden Mindestloh­n für das Gebäuderei­nigerhandw­erk in Ostdeutsch­land.

Die Reha-Klinik sorgt seit Monaten für Schlagzeil­en. Auslöser war die Kündigung zweier Mitarbeite­r, die sich an einem Warnstreik im Rahmen einer Tarifausei­nandersetz­ung zur Bezahlung der Celenus-Beschäftig­ten beteiligt hatten.

Über deren Kündigungs­schutzklag­e will das Arbeitsger­icht Nordhausen voraussich­tlich im September entscheide­n.

(dpa)

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