Thüringische Landeszeitung (Gotha)
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Herr Heinrich, was ist das Besondere an dieser Mondfinsternis?
Sie dauert ungewöhnlich lange. Das hängt damit zusammen, dass der Mond relativ weit von der Erde entfernt ist und dadurch einen längeren Weg durch den Kernschatten der Erde zurücklegt. Zudem befindet sich der Mars in Opposition, ganz nah der Erde. Es ist eine interessante Konstellation, dass Mondfinsternis und Marsopposition an einem Tag geschehen.
Was sagt da ein Astronom?
Man sollte das nicht verpassen. Zumal wir am Freitag voraussichtlich auch wolkenfreien Himmel haben werden. Mit Bau der Arnoldischule ließ Professor Carl Rohrbach dort auch eine Sternwarte installieren.
Wie sicher ist das?
Das ist immer eine spannende Frage. Wenn jemand unsicher ist, sollte er Freitagabend auf der Arnoldi-Internetseite der Arnoldischule nachsehen. Wenn ein paar Wölkchen am Himmel sind, wäre das aber auch romantisch anzusehen.
Welche Vorkehrungen treffen Sie, um das zu beobachten ?
Wir werden auf dem Dachboden eine Ausstellung aufbauen, unter anderem über die Arbeit unserer Arbeitsgemeinschaft. Ende des Schuljahres gab es dazu eine Projektwoche. Neuntklässler haben sich auf die Spuren der Astronomie in Gotha begeben, unter anderem die ehemaligen Sternwarten in der Jägerstraße und im Rohrbachturm besucht. Schwerpunkt bilden
• Beobachtungspunkt der totalen Mondfinsternis am
27. Juli 2018 ist die Arnoldi-Sternwarte Gotha von
22 Uhr bis 0.30 Uhr
• Auch vom Aussichtsturm auf dem Großen Inselsberg wird ab 19 Uhr das seltene Spektakel beobachtet.
• Verlauf: Eintritt des Mondes in den Halbschatten aber auch Erläuterungen zur Mondfinsternis und zum Mars. Wir wollen einen Beamer aufbauen, damit Besucher von dort aus auch den aktuellen Himmel sehen können und erklärt bekommen. Wir wollen versuchen, das Bild vom Teleskop auf den Dachboden zu übertragen. Das wäre für uns eine Premiere. Auch Jupiter, Saturn sind gut zu sehen, vielleicht auch noch die Venus.
Was für Technik steht zur Beobachtung zur Verfügung?
Ein Zeiss-Teleskop, das bis zu 360-fach vergrößert. Ich werde aber nicht die maximale Vergrößerung einbauen, sondern nur die 180-fache, damit der Mond möglichst vollständig zu sehen ist. Außerdem möchte ich das kleinere Fernrohr, ein DDRSchulfernohr, auf die Beobachtungsplattform anbringen. Diejenigen, die draußen vor der kleinen Kuppel warten müssen, könnten von dort aus das Himmelsschauspiel beobachten.
19.14 Uhr, Eintritt des Mondes in den Kernschatten 20.25 Uhr, Mondaufgang 21.02 Uhr, Beginn der Totalität der Mondfinsternis 21.31 Uhr, Mitte der Finsternis 22.22 Uhr, Ende der Totalität 23.14 Uhr, Austritt des Mondes aus dem Kernschatten 0.20 Uhr, Austritt des Mondes aus dem Halbschatten
1.31 Uhr
Wie lässt sich das fern der Sternwarte verfolgen?
Von allen höheren Stellen ab 21.30 Uhr mit Blick Richtung Südosten bis gegen 1 Uhr. Der Mond steht sehr tief. Wegen optischer Täuschung erscheint er größer als sonst üblich. Zuerst geht der Mond auf. Dann der Mars.
Wie häufig wird die Sternwarte in der Schule genutzt?
Ich nutze sie als Ergänzung zum Astronomie-Unterricht. Es gibt ja leider nur in der zehnten Klasse eine Stunde Astronomie pro Woche. Außerdem in der Arbeitsgemeinschaft. Ferner zu solchen Höhepunkten oder Tagen der offenen Tür.
Welches Interesse zeigt die heutige Schülergeneration an der Astronomie?
Es ist sehr groß. Ich nutze diese Begeisterung, um bei den Schülern mehr Interesse für Physik, Chemie, Biologie und Mathematik zu wecken.