Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Die 30 ist viel mehr als nur eine Jubiläumszahl
Der Luisenthaler SV lädt am Samstag wieder zum Ohratalsperrenlauf. Feuerwehr und Bergwacht geben Obacht
Kurt Petsch, Manfred Strutz, Hartmut Nitzold – dieses Trio hat seinerzeit den Ohratalsperrenlauf aus der Taufe gehoben. Nicht etwa vor 30 Jahre, wie die 30. Auflage des Laufereignisses am Samstag vermuten ließe. Sondern schon einige Jahre früher. „Doch nach dem Ende der DDR haben wir etliche Zeit pausieren müssen, weil einfach andere Dinge wichtiger waren“, erklärt Kurt Petsch, der mit 73 Jahren immer noch das Sportereignis federführend organisiert.
In Spitzenzeiten fanden sich bis zu 300 Läufer ein, um auf der Strecke rings um die Ohratalsperre zu wetteifern. „In den ersten Jahren startete der Lauf im Mai und viele nutzten ihn, um sich bei uns auf den Rennsteiglauf vorzubereiten“, begründet Kurt Petsch die stattlichen Starterfelder. Seit dem Neustart in den 90er Jahren wissen die Läufer, Luisenthal lädt immer am letzten Samstag im Juli ein.
Das ist auch zur 30. Auflage nicht anders. Die Organisatoren rechnen zur Jubiläumsausgabe immerhin mit rund 100 Läufern, die sich auf die Strecke begeben. Der lange Kanten fordert die Sportler auf 13 Kilometern, wer es bei der voraussichtlichen Hitze weniger stressig angehen will, kann die 3,8 Kilometer auswählen. Auf die Kleinsten warten
500 zu bewältigend Meter. Die Organisatoren des Ohratalsperrenlaufs hoffen – trotz der Hitze – auf über Starter.
Viele Läufer kommen immer wieder nach Luisenthal wegen der landschaftlichen Schönheit der Strecke. Vom Start an der Biathlonanlage am Streitberg geht es in Richtung Finsterbacher Pirschhaus, von da wenige Kilometer Richtung Oberhof, um dann zum Rinkebrunnen abzubiegen. Über das Weißenbacher Loch und den Kulissenfelsen führt die Strecke dann zurück zur Streitbergarena. „Die Läufer werden die gesamte Zeit über auf Waldwegen geführt“, sagt Kurt Petsch, „und immer wieder
haben sie fantastische Ausblicke auf die Ohratalsperre.“Auf der Runde sind 200 Höhenmeter zu bewältigen.
Wie immer bekommen die Organisatoren vom Luisenthaler Sportverein Unterstützung von der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes. Die Mitglieder sorgen mit ihrem Tankwagen dafür, dass die Athleten im Ziel umgehend duschen können. Das dürfte besonders in diesem Jahr geschätzt werden, denn die Meteorologen erwarten für das Wochenende subtropische, feuchte Luftmassen
auch über Thüringen. Um mögliche Wehwehchen der Sportler kümmern sich die Mitglieder der Bergwacht Ohrdruf.
Natürlich spielt die Zahl 30 eine besondere Rolle. Auf den Urkunden für die Sieger und Platzierten ist nicht nur ein Abbild der Talsperre zu sehen, sondern auch eine 30 im Ehrenkranz. Ebenso wie auf den Medaillen, die der Veranstalter für jeden Teilnehmer bereithält.
Die Platzierungen der Starter stehen schon kurz nach Laufende fest – dank moderner Technik.
Bei den ersten Läufen, so erzählt Kurt Petsch, konnten lediglich die ersten Drei geehrt werden. „Dann ging’s daran, ein Ergebnisheft zu erstellen. Das hat mitunter eine ganze Woche gedauert.“So gesehen hat sich einiges in den drei Jahrzehnten Laufgeschichte geändert – nur eines ist geblieben: Die Akribie, mit der die Organisatoren den Ohratalsperrenlauf vorbereiten und die Herzlichkeit, die sie den Sportlern entgegenbringen. Deshalb sind unter den Startern auch viele Wiederholungstäter.