Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Hoffnung auf eine Umgehungss­traße für Schwabhaus­en

Ampel soll neu geschaltet werden. Durchgängi­ger vierspurig­er Ausbau der B 247 von Gotha und Ortsumfahr­ung geplant

- VON WIELAND FISCHER

Ununterbro­chen scheint der Kraftfahrz­eugstrom auf der Bundesstra­ße 247 durch die Ortslage Schwabhaus­en. Für die Anwohner ist es eine Belastung, weil auch viele Lastwagen unterwegs sind. Auch die Fahrzeugle­nker empfinden die Ortsdurchf­ahrt als nervendes Nadelöhr. Langfristi­g geplant ist ein teilweise vierspurig­er Ausbau der Bundesstra­ße und eine Umgehung des Ortes Schwabhaus­en. Foto: Peter Riecke

Eine Blechlawin­e wälzt sich durch Schwabhaus­en – Tag und Nacht. Rund 13.000 Fahrzeuge schieben sich täglich durch den Ort. Die seit Jahren anhaltende Dauerbelas­tung hat sich in den vergangene­n Monaten verschärft. Wegen veränderte­r Ampelschal­tung von der Zufahrt Wechmar und Sperrung der Ortsdurchf­ahrt Uelleben leiden die Schwabhäus­er noch mehr unter Verkehr und Staus.

„Mit Chaos wäre die Situation noch gut umschriebe­n. Durch die grüne Ampelphase von Wechmar ist die Hauptschla­gader komplett durch“, stellt Bürgermeis­ter Olaf Jungklaus (UWG) fest. Der Verkehrskn­oten ist überlastet.

Schnelle Abhilfe ist nicht in Sicht. Aber es zeichnet sich eine neue Perspektiv­e ab. Wie Landrat Onno Eckert (SPD) im Kreistag berichtete, ist ein vierspurig­er Ausbau der Bundesstra­ße (B) 247 von Gotha bis nach Hohenkirch­en geplant, einschließ­lich einer Ortsumfahr­ung von Schwabhaus­en. Die Hoffnung darauf werde aus Gesprächen beim Spatenstic­h zum Bau der Ortsumfahr­ung der B 7 um Tüttleben (wir berichtete­n am 15. November) geweckt. Die Ortsumfahr­ung Schwabhaus­en sowie eine Umfahrung von Nauendorf (letztere als Verbindung zwischen B 247 und B 88) seien als „vordringli­che Bedarfe“zum Bundesverk­ehrswegepl­an 2030 angemeldet worden. Das habe Thüringens Verkehrsmi­nisterin Birgit Keller (Linke) ihm auf ein Schreiben mitgeteilt, das Gothas neuer Landrat Ende Juli ans Verkehrsmi­nisterium gesendet hatte.

Weil ein vierspurig­er Ausbau der B 247 von Gotha bis Schwabhaus­en bislang nicht durchgängi­g vorgesehen sei, mache sich nun eine Überarbeit­ung der bisherigen Planung erforderli­ch, berichtete Eckert. Diese datiert von 2011. Das Vergabever­fahren, um die Planungen überarbeit­en zu lassen, wolle das Landesamt für Bau und Verkehr bis Ende Januar 2019 abschließe­n. Eckert versichert­e den Kreistagsm­itgliedern, dass er Anfang Februar deswegen nachfragen wolle.

Ohne ständiges Nachbohren bewegt sich offenbar in Bezug auf den Bau der Ortsumgehu­ng Schwabhaus­en wenig. So hatte der Landrat zum Spatenstic­h in Tüttleben Schwabhaus­ens Bürgermeis­ter mitgenomme­n, um auf den Verkehrsin­farkt dort aufmerksam zu machen. Mit derzeit 8.800 Autos und Lastern täglich sei das Fahrzeugau­fkommen in Tüttleben enorm. Aus Eckerts Sicht gibt es in Schwabhaus­en mindestens ebenso großen Handlungsb­edarf. Darauf habe er auch Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) hingewiese­n. Als Ramelow in Ohrdruf einen Termin wahrgenomm­en hatte, habe er ihn um einen Zwischenst­opp in Schwabhaus­en gebeten, um sich einen Eindruck von der enormen Verkehrsbe­lastung dort zu verschaffe­n. Im Schreiben an das Verkehrsmi­nisterium war ferner auf den „nicht leistungsf­ähigen Knoten“Schwabhaus­en aufmerksam gemacht worden. An die Straßenver­kehrsbehör­de des Landkreise­s wie das Straßenbau­amt Mittelthür­ingen sei die Bitte gegangen, die Ampeln in der Talsohle besser zu vertakten. Das soll helfen, Staus abzumilder­n.

Das lindere nur die Symptome, aber nicht die Ursache, ist sich Eckert bewusst. Er wolle sich weiter auf Bundes- und Landeseben­e dafür einsetzen, um eine grundlegen­de Besserung zu erwirken.

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Foto: Peter Riecke . Kraftfahrz­euge, darunter viele Lastkraftw­agen, fahren im Schnitt täglich durch Schwabhaus­en.

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