Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Zoobesuch in Erfurt teurer
Preise sollen 2019 steigen – aber vor allem Besucher von außerhalb treffen
Die Eintrittspreise im Zoopark Erfurt sollen ab Januar steigen, der Beschluss der neuen Preisliste stand in der Sitzung des Stadtrates in dieser Woche an. Nun kann sich der Januartermin unter Umständen nicht mehr halten lassen, denn da nicht genug Abgeordnete am Donnerstag zu Teil 2 der Sitzung antraten, können die Zoopreise und andere Tagesordnungspunkte frühestens in der Dezembersitzung des Rates behandelt werden.
Dabei ist zu den Eintrittspreisen des Zooparks am Roten Berg eine Diskussion programmiert. Die Karte für Erwachsene steigt von 12 auf 15 Euro. Kinder haben statt bisher 6,50 Euro dann einen mehr zu bezahlen. Eine „Familienkarte groß“– das sind zwei Erwachsene und ihre Kinder – steigt um ein Drittel von 30 auf 40 Euro. Tatsächlich befindet sich der Zoopark in einer schwierigen Situation. Die Besucherzahlen sanken von
439.064 im Jahr 2015 auf
358.000 im Jahr 2017. Damit einher gehen Umsatzrückgänge an der Zoo-Kasse.
Dort setzt die Stadtverwaltung bei ihrer Begründung einer Preiserhöhung an. „Eine Attraktivitätssteigerung des Zooparks zur merklichen Erhöhung der Besucherzahlen“sei nur möglich, wenn die entsprechende finanzielle Ausstattung für Erhaltung der Anlagen und auch Investitionen da ist, heißt es sinngemäß in dem Papier, das den Stadträten die Situation erklären soll. Jedoch sei man bestrebt, den Erfurtern einen günstigen Zoobesuch zu sichern. Familien werde weiterhin die Möglichkeit eingeräumt, über den Familienpass das Gelände einmal im Jahr kostenlos zu besuchen oder die Jahreskarte für den halben Preis erwerben zu können.
Dessen ungeachtet regt sich bereits vor der Debatte Widerstand. Die Bunte Fraktion stellte den Antrag, die Preise nicht ganz so stark steigen zu lassen. Die Verwaltung verteidigt ihren Plan mit der Begründung, dass wegen der Familienpass-Regelung die Erfurter gut wegkämen: „Die Anpassung der Eintrittspreise ab dem 1. Januar trifft somit in erster Linie für die Besucher/-innen außerhalb Erfurts und anderer Bundesländer zu.“