Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Eine glänzende Szenerie

Verein „Gotha glüht“und Metallgest­alter fertigen neue Krippe für den Gothaer Weihnachts­markt. Figuren werden zur Eröffnung enthüllt

- VON FRANZISKA GRÄFENHAN

Jeder Schlag sitzt – Mit dem Hammer haben Schmied Paul Rosbander und zwei Lehrlinge Punkt für Punkt das Aluminium bearbeitet. Sieben Krippenfig­uren für den Gothaer Weihnachts­markt sind aus den zahllosen Schlägen hervorgega­ngen. Sie werden am Montag, 26. November, feierlich enthüllt. „Solche Werkstücke hat man nicht alle Tage. Das macht man nur einmal im Leben, und für mich ist das eine Ehre“, sagt Rosbander, der die insgesamt sieben Krippenfig­uren mit einer Höhe von bis zu 1,70 Meter von der Zeichnung bis zum mannshohen Modell betreut hat. Im Sommer des letzten Jahres kam er gemeinsam mit der Kultoursta­dt Gotha, dem Weihnachts­markt-Betreiber Maik Hinkel und dem Verein „Gotha glüht“die Idee auf, eine Krippe aus Metall für den Neumarkt zu fertigen. Sie sollte als Pendant zur hölzernen Krippe der Gothaer Kettensäge­künstler auf dem Hauptmarkt dienen, erklärt Heino Geestmann, Vorstandsm­itglied des Vereins „Gotha glüht“.

„Dann hat die Sache eine gewisse Eigendynam­ik angenommen“, sagt Geestmann weiter. Aus der Idee entstand ein Abschlussp­rojekt für die Lehrlinge des Bereichs Metalltech­nik an der Handwerker­schule Chemnitz. Vier Gruppen mit je vier angehenden Schmieden und Metallgest­altern entwarfen daraufhin Modelle der Krippenfig­uren, von denen letztlich eines ausgewählt wurde.

Paul Rosbander, der ganz der Tradition der Familie folgend eine Stahlmanuf­aktur in Gräfenroda führt, begleitete die beiden Lehrlinge Axel Ballschuh und Henning Schwarz anschließe­nd bei der praktische­n Umsetzung.

„Wir haben insgesamt bestimmt 500 Stunden gebastelt. Die Zeit rechnet man da nicht mit“, sagt Rosbander, der selbst einmal die Schule in Chemnitz besucht hat. Er will mit kreativen Aktionen wie dieser die Jugend für das Schmiedeha­ndwerk begeistern und engagiert sich nicht zuletzt deshalb auch bei vielen anderen Projekten des Vereins „Gotha glüht“. „Außerdem waren die Figuren menschlich und handwerkli­ch mal eine echte Herausford­erung“, sagt er weiter. Eine besondere Schwierigk­eit sei neben der Übertragun­g der kleinen Modelle auf die großen Figuren das Material Aluminium gewesen. Die einzelnen Formen hatte zuvor die Gothaer Firma Bystronic Maschinenb­au aus dem relativ weichen Metall gelasert. „Wir haben das Aluminium dann mit dem Hammer getrieben, um ihm die Struktur zu geben“, sagt der Schmied Rosbander. Heraus kamen die bis zu zehn Kilogramm schweren Krippenfig­uren mit 3-D-Effekt, die nie rosten und daher immer glänzen werden. Überhaupt sei das Design der Krippenfig­uren modern. „Es ging uns auch um die Gestaltung. Wir wollten uns nicht an alten Arbeiten festhalten“, meint er weiter. Wie die sieben fertigen Werkstücke letztlich aussehen, wollen die Initiatore­n jedoch noch nicht verraten. Die Krippe wird erst zur Eröffnung des Weihnachts­marktes feierlich enthüllt.

• Der Lichterzug zur Eröffnung des Weihnachts­marktes Gotha startet am Montag,

. November, um . Uhr, am Arnoldipla­tz.

 ??  ?? Heino Geestmann (links) und Schmied Paul Rosbander haben die fertigen Figuren, darunter diesen zehn Kilogramm schweren Ochsen, an Maik Hinkel übergeben, der sie zum Gothaer Weihnachts­markt an prominente­r Stelle auf dem Neumarkt aufstellt. Foto: Franziska Gräfenhan
Heino Geestmann (links) und Schmied Paul Rosbander haben die fertigen Figuren, darunter diesen zehn Kilogramm schweren Ochsen, an Maik Hinkel übergeben, der sie zum Gothaer Weihnachts­markt an prominente­r Stelle auf dem Neumarkt aufstellt. Foto: Franziska Gräfenhan
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