Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Eine glänzende Szenerie
Verein „Gotha glüht“und Metallgestalter fertigen neue Krippe für den Gothaer Weihnachtsmarkt. Figuren werden zur Eröffnung enthüllt
Jeder Schlag sitzt – Mit dem Hammer haben Schmied Paul Rosbander und zwei Lehrlinge Punkt für Punkt das Aluminium bearbeitet. Sieben Krippenfiguren für den Gothaer Weihnachtsmarkt sind aus den zahllosen Schlägen hervorgegangen. Sie werden am Montag, 26. November, feierlich enthüllt. „Solche Werkstücke hat man nicht alle Tage. Das macht man nur einmal im Leben, und für mich ist das eine Ehre“, sagt Rosbander, der die insgesamt sieben Krippenfiguren mit einer Höhe von bis zu 1,70 Meter von der Zeichnung bis zum mannshohen Modell betreut hat. Im Sommer des letzten Jahres kam er gemeinsam mit der Kultourstadt Gotha, dem Weihnachtsmarkt-Betreiber Maik Hinkel und dem Verein „Gotha glüht“die Idee auf, eine Krippe aus Metall für den Neumarkt zu fertigen. Sie sollte als Pendant zur hölzernen Krippe der Gothaer Kettensägekünstler auf dem Hauptmarkt dienen, erklärt Heino Geestmann, Vorstandsmitglied des Vereins „Gotha glüht“.
„Dann hat die Sache eine gewisse Eigendynamik angenommen“, sagt Geestmann weiter. Aus der Idee entstand ein Abschlussprojekt für die Lehrlinge des Bereichs Metalltechnik an der Handwerkerschule Chemnitz. Vier Gruppen mit je vier angehenden Schmieden und Metallgestaltern entwarfen daraufhin Modelle der Krippenfiguren, von denen letztlich eines ausgewählt wurde.
Paul Rosbander, der ganz der Tradition der Familie folgend eine Stahlmanufaktur in Gräfenroda führt, begleitete die beiden Lehrlinge Axel Ballschuh und Henning Schwarz anschließend bei der praktischen Umsetzung.
„Wir haben insgesamt bestimmt 500 Stunden gebastelt. Die Zeit rechnet man da nicht mit“, sagt Rosbander, der selbst einmal die Schule in Chemnitz besucht hat. Er will mit kreativen Aktionen wie dieser die Jugend für das Schmiedehandwerk begeistern und engagiert sich nicht zuletzt deshalb auch bei vielen anderen Projekten des Vereins „Gotha glüht“. „Außerdem waren die Figuren menschlich und handwerklich mal eine echte Herausforderung“, sagt er weiter. Eine besondere Schwierigkeit sei neben der Übertragung der kleinen Modelle auf die großen Figuren das Material Aluminium gewesen. Die einzelnen Formen hatte zuvor die Gothaer Firma Bystronic Maschinenbau aus dem relativ weichen Metall gelasert. „Wir haben das Aluminium dann mit dem Hammer getrieben, um ihm die Struktur zu geben“, sagt der Schmied Rosbander. Heraus kamen die bis zu zehn Kilogramm schweren Krippenfiguren mit 3-D-Effekt, die nie rosten und daher immer glänzen werden. Überhaupt sei das Design der Krippenfiguren modern. „Es ging uns auch um die Gestaltung. Wir wollten uns nicht an alten Arbeiten festhalten“, meint er weiter. Wie die sieben fertigen Werkstücke letztlich aussehen, wollen die Initiatoren jedoch noch nicht verraten. Die Krippe wird erst zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes feierlich enthüllt.
• Der Lichterzug zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes Gotha startet am Montag,
. November, um . Uhr, am Arnoldiplatz.